Clubcast: Empathie als Erfolgsfaktor

Psychologische Sicherheit ist für erfolgreich arbeitende Teams immens wichtig. Welche Rolle dabei Erfahrungen aus der Kindheit („inneres Kind“) und sogenannte Glaubenssätze spielen, diskutieren Theresa Ebel (september) und Hans Piechatzek (move:elevator) im Clubcast.
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Theresa Ebel, Head of empathy bei september Strategie & Forschung GmbH, und Hans Piechatzek, Geschäftsführer der Agentur move:elevator im Clubcast. (© Marketing Club)

Teams arbeiten erfolgreich zusammen, wenn sie nicht nur effizient geführt werden, sondern insbesondere dann, wenn auch die psychologische Sicherheit der einzelnen Teammitglieder gegeben ist. Welche Rolle dabei Erfahrungen aus der Kindheit („inneres Kind“) und sogenannte Glaubenssätze spielen, diskutieren Theresa Ebel, Head of empathy bei september Strategie & Forschung GmbH, und Hans Piechatzek, Geschäftsführer der Agentur move:elevator, in dieser Clubcast-Folge.

Darüber hinaus geben sie Tipps mit welchen Methoden Teamarbeit verbessert werden kann. 

Themen aus dem Podcast

(01:30) Vorstellung Theresa Ebel

(02:00) Welche Rolle spielt das innere Kind und warum sind unsere Erfahrungen aus der Kindheit eine wichtige Basis für tiefenpsychologische Konsumentenforschung?

(03:45) Warum „september“ eine eigene Unit zum Thema „Empathie“ aufgebaut hat.

(04:11) Vorstellung Hans Piechatzek, Geschäftsführer move:elevator. Die Agentur ist seit 5 Jahren auf dem Weg einer agilen Transformation. Welche Erfahrungen, welche Rolle spielt das innere Kind und warum funktionieren Teams oder auch nicht.

(06:02) Was ist das innere Kind? Tiefenpsychologische Entwicklungsphilosophie: jede Lebensphase, insbesondere die Kindheit prägt uns und wie wir uns weiterentwickeln. Erfahrungen aus der Kindheit sind prägend, z.B. für Impulskäufe oder unsere Reaktion auf andere Personen.

Das Modell des inneren Kindes spielt eine wichtige Rolle im Coaching, da innere Überzeugungen und Glaubenssätze aus der Kindheit übernommen werden, um im Leben weiterzukommen.

(09:38) Glaubenssätze können hinderlich sein im Job, z.B. Sätze wie: „Ich möchte es allen recht bzw. perfekt machen“ oder „Bevor es andere machen, mach ich es lieber selbst“. Dadurch werden Teamkollegen werden nicht befähigt, Dinge selbständig zu tun. Eigene Glaubenssätze, auch von Teamverantwortlichen sollten deshalb hinterfragt werden.

(11:30) Erfahrungen von Hans: versuchen Trigger aufzudecken, warum man in einer bestimmten Situation so oder so reagiert. Bei manchen Konflikten stößt man mit „normalen Tools“ an Grenzen, dann spielen innere Kinder ggfs. eine Rolle.

(17:15) Wissen über die Vielschichtigkeit unserer und anderer Persönlichkeiten ist wichtiger Schlüssel zum besseren Selbstverständnis und dem anderer Teammitglieder. Ein gewisses Maß an Selbstreflexion ist wichtig für das Zusammenarbeiten in Teams. Teams nicht nur effizient machen, auch die psychologische Sicherheit spielt eine wichtige Rolle. Ist diese vorhanden und Fehler werden akzeptiert, können Mitarbeitende kreativer und produktiver werden.

(21:00) Wie sicher ist es, in einer Arbeitsumgebung, am inneren Kind zu arbeiten? Wollen das Mitarbeitende überhaupt? Welche Risiken birgt es? Fazit: professionelle Begleitung durch Psychologen und Psychologinnen notwendig, nicht in die Hände von Laien legen

(26:30) Warum ist es wichtig, dass wir verschiedene Ebenen von Kommunikation kennen, wie z.B. allgemeine Modelle der Kommunikationspsychologie (Transaktionsanalyse) und warum es sinnvoll ist, zu wissen, in welcher Rolle (Kinder-Ich, Erwachsenen-Ich, Eltern-Ich) man gerade unterwegs ist.

(27:45) Empathietrainings sind sinnvoll: empathisches Miteinander muss gelernt werden; in kleinen Projekten Wissen vermitteln und in der Praxis üben

(32:30) Was bewirken Empathietrainings? Teamabhängig und abhängig vom Auftraggeber. Das Bedürfnis und der Willen für Veränderung sollten aus dem Team kommen. Oft weniger Resonanz bei großen ein- bis zweitägigen Trainings; kleinere Einheiten sind zielführender

(35:30) Praxisbeispiel Hans: was sind die Motivationsfaktoren, um die Veränderungen mitzutragen?

  • Zu viele hierarchische Entscheidungen und der „Flaschenhals Geschäftsführung“

Besser Entscheidungen dort treffen, wo Fachkompetenz und Nähe zum Kunden sind. Wichtig: Man kann Verantwortung nicht einfach delegieren, sondern es ist notwendig, einen Rahmen zu schaffen, weil es Teams Angst macht, wenn plötzlich alles durch die Teams selbst entschieden werden soll.

(38:30) Auch etwaige Glaubenssätze von Teams sollten regelmäßig hinterfragt und aktuellen Anforderungen angepasst werden. Wertearbeit ist wichtig, wenn man sich neu aufstellen will. Struktureller Wandel braucht kulturellen Wandel. 

(42:00) Was sind die 3 Sachen, die man ausprobieren kann:

  1. Lerne dich selbst zu spüren und mach eine Pause, um dich selbst zu reflektieren. Achtsam mit sich selbst sein, auch im Job. Auf Reiz-Reaktions-Pausen achten.
  2. Aktives Zuhören üben, keine Vorannahmen treffen, bei der anderen Person sein, Rückfragen und offene Fragen stellen, aussprechen lassen.
  3. Empathy maps erstellen, um sich in andere (Team, aber auch Konsumentinnen) hineinzuversetzen, was sind Ängste, Zweifel, Wünsche, Hoffnungen …

Wichtig: wir müssen uns wieder auf das Menschliche fokussieren und sich damit näher zu beschäftigen.


Über Clubcast

Clubcast ist ein Podcast-Format der über 60 deutschen Marketing-Clubs. In den zwei- bis vierwöchentlich erscheinenden Episoden produzieren einzelne Clubs abwechselnd inspirierende Gespräche rund um die Themen Marketing, Werbung, Kommunikation, Markenmanagement, Onlinemarketing und Digitalisierung. Und die absatzwirtschaft bietet die Plattform dafür.