BtoC-E-Commerce wird von Deutschland angeführt

2008 betrug der weltweite E-Commerce-Umsatz nach einem Wachstum von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr 7,4 Billionen Euro. Die Nummer Eins im E-Commerce in Europa war mit einem Umsatz von 637 Milliarden Euro und einem westeuropäischen Marktanteil von 31 Prozent Deutschland. Das belegt eine „E-Performance“-Messung, die auf Berechnungen für das „Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft 2009“ von TNS Infratest fußt.

Deutschland habe sich im vergangenen Jahr mit einem Pro-Kopf-Umsatz von 913 Euro sogar als Weltmarktführer vor den USA (906 Euro), vor Großbritannien (737 Euro) und Japan (681 Euro) platzieren können. Weltweit seien 113 Euro pro Kopf für „BtoC-E-Commerce“ beziehungsweise im Handel zwischen Unternehmen und Endverbrauchern ausgegeben worden. Bis 2012 könnte der deutsche „BtoC-E-Commerce“-Umsatz Expertenaussagen zufolge auf mindestens 1.444 Euro pro Einwohner zulegen. Auf den „BtoB-Bereich“ beziehungsweise den Handel zwischen Unternehmen entfielen gegenwärtig 6,7 Billionen Euro und damit 90 Prozent der weltweiten E-Commerce-Umsätze. Dabei erreiche Deutschland mit 562 Milliarden Euro Umsatz einen weltweiten Marktanteil von 8,4 Prozent, in Westeuropa von 31 Prozent.

Zurückzuführen seien die positiven Entwicklungen auf eine größere Preistransparenz im Internet sowie günstigere Vertriebskosten. Insbesondere aufgrund der gestiegenen Preissensibilität der Verbraucher steige der Online-Handel zu einem der wichtigsten Vertriebskanäle auf. Zum Umsatzwachstum trage auch die Beteiligung von Kunden an der Entwicklung und am Design von Produkten sowie Diensten bei. Ferner gewinne die emotionale Ansprache der Kunden im Netz weiter an Bedeutung. Zudem veränderten sich die klassischen Rollen aller Beteiligten, sodass Markenanbieter direkt mit Endverbrauchern kommunizieren und Kunden zu Werbern für Marken würden. „Mass Customization“ werde zunehmend in die Wertschöpfungsketten der Unternehmen eingebunden und biete Wachstumschancen. Treiber der kommenden Jahre seien vor allem „Mobile Commerce“ sowie die interaktive Beteiligung der Verbraucher (Web 2.0) bei Gestaltung und Design der Produkte. „E-Commerce war gestern. Social Shopping ist heute. Audience Engagement ist morgen“, sagt Dr. Sabine Graumann, Director Business Intelligence bei TNS Infratest.

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