Wo bleibt die Kreativität? – Ein Zwischenruf

Große Budgets, große Marketing- und Brandingabteilungen und große Agenturen sind wohl noch keine Garantie für Kreativität. Jüngste Beispiele liefern solche Automobil-Anzeigen. Obwohl ein individueller Auftritt das erste Gebot guter Werbung ist, sehen wir immer mehr Düsternis und graue Wagen. Mercedes, Audi, BMW gehen voran, Lexus, Opel und die anderen folgen.

Die Differenz ist dahin. Und das auf einem weißen Blatt Papier, das die Auftraggeber doch ganz nach ihren Vorstellungen hätten gestalten dürfen! Mögen die Fahrzeuge selbst, Services, Distribution und vieles mehr in der Automobil-Industrie gebunden sein an Normen, die zwischen Wettbewerbern Ähnlichkeiten herbeizwingen – die Automobilwerbung aber ist ein verbürgter Freiraum für Individualität.

Diese Freiheit nicht kreativ zu nutzen, sondern schlichtweg voneinander „abzuschreiben“, wirkt mehr als peinlich. Nicht nur die Agenturen, die die fehlende Differenzierung der Produkte mit Kreativität wettmachen wollen, sind gefragt. Auch die Verantwortlichen in den Unternehmen sollten Mut und Fachwissen einsetzen für mehr Kreativität und Differenz.

Andreas Pogoda, Brandmeyer-Markenberatung