„Willkommen in The Länd“ – Baden-Württemberg wirbt für sich

Vor mehr als 20 Jahren hat Baden-Württemberg mit der schon legendär gewordenen Kampagne „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“ für Aufsehen gesorgt. Nun startet das Bundesland eine neue Imagekampagne, mit der es nationale und internationale Fachkräfte anlocken will.
Der neue Image-Slogan steht Schwarz auf Gelb auf zahlreichen Schildern im Südwesten. (© Jung von Matt Neckar)

„Baden-Württemberg – The Länd“ – so wirbt das Bundesland künftig für sich in Deutschland und auf der internationalen Bühne. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte am Freitag bei der Vorstellung der Imagekampagne in Stuttgart: „Vor 22 Jahren haben wir die erste Werbekampagne für ein Bundesland in Deutschland ins Leben gerufen. Jetzt erfinden wir uns neu.“

Mit dem neuen Slogan und der dazugehörigen Werbung sollen vor allem Fachkräfte auf die Vorzüge des Landes aufmerksam gemacht werden. Im urbanen Raum werden dafür großflächige Plakate genutzt, auf dem Land Poster etwa unter den Ortsschildern und an Autobahnen. Zudem wird die neue Dachmarkenkampagne über Social Media gespielt.

Wirtschaft im Land ringt um Fachkräfte

Der Anstoß für die international ausgerichtete Werbeoffensive kam unter anderem von den großen Wirtschaftsunternehmen des Landes. Daimler-Chef Ola Källenius sagte: „Für die Zukunft Baden-Württembergs ist es entscheidend, dass die klügsten und besten Köpfe hierherkommen.“ Die Kampagne setzt den Angaben zufolge auf das Land als Technologiestandort und auch auf die dortige Lebensqualität. Genuss sei Lebensqualität und dafür stehe der Südwesten, sagte Sterneköchin Douce Steiner.

Gefragt sind zwischen Main und Bodensee vor allem Alten- und Krankenpfleger, Softwareentwickler und Programmierer. Würde das Land die Hände in den Schoß legen und nichts tun, würde nach Einschätzung von Arbeitsmarktexperten allein durch die Alterung der Gesellschaft bis 2040 ein Lücke von 90.000 Fachkräften entstehen.

Lead-Agentur Jung von Matt Neckar

Die neue Sympathieoffensive kostet nach Angaben des Staatsministeriums 21 Millionen Euro. Sie löst die selbstironische Vorgängerkampagne mit dem Motto „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“ ab, die 1999 vom damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel (CDU) aus der Taufe gehoben wurde. Diese war, allen Unkenrufen zum Trotz, erfolgreich.

Die Nachfolgekampagne wurde von der Werbeagentur Jung von Matt Neckar gemeinsam mit der Agentur Milla & Partner entwickelt. Claim und Kampagne kommen von der neuen Lead-Agentur des Bundeslandes, JvM, das Presse-Event und räumliche Maßnahmen von der Stuttgarter Agentur Milla & Partner.

tht/dpa