So bewerten Agenturen das Influencer Marketing

Der deutsche Markt für Influencer*innen wächst, doch Konsument*innen werden immer kritischer. Authentizität und eine langfristige Community sind gefragt, wie eine DMEXCO-Studie zeigt.
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Der Markt für Influencer Marketing in Deutschland wächst. (© Unsplash)

Das Influencer Marketing hat sich in den vergangenen Jahren rasant gewandelt und ist zu einem Milliardenbusiness mit noch größerem Potenzial geworden. Um ein Bild vom deutschen Markt zu erhalten, haben die Macher*innen der DMEXCO zehn Agenturen befragt.

Wachstum, starke Segmente und relevante Plattformen

Influencer Marketing wächst. Sieben von zehn Agenturen verzeichnen in diesem Jahr eine erhöhte Nachfrage der Werbetreibenden nach Influencer*innen. Für 2024 prognostizieren acht von zehn Agenturen eine weitere Budgetsteigerung, im Durchschnitt um 20 Prozent.

Mit Abstand am größten sind die Segmente Beauty und Fashion. Weiter wachsen könnten aber auch die Bereiche Finanzen, Gesundheit und Pharma. Mit Blick auf die Plattformen sehen die Agenturen das größte Potenzial noch vor YouTube, Twitch und LinkedIn bei TikTok. Wichtig sei allerdings nicht das Potenzial einzelner Plattformen, sondern der Aufbau plattformübergreifender Communities. Dafür sei der Trend langfristiger Partnerschaften eine relevante Entwicklung.

Authentizität wird zunehmend wichtiger

Konsument*innen würden immer kritischer gegenüber Influencer-Werbung. Um Authentizität und Glaubwürdigkeit zu bewahren, sei ein gemeinsames Werteverständnis sowie die Identifikation der Influencer*innen mit dem beworbenen Produkt relevant.

Besonders im Fokus seien dafür Influencer*innen, die unter einer Million Follower*innen hätten. Hier liege der Blick noch mehr auf der Botschaft statt nur auf der Zahl der Views. Der Kreis der Follower*innen ist noch kleiner und homogener, die Werbung damit gezielter. Ein Austausch zwischen Influencer*in und Publikum ist privater und so authentischer.

Nachhaltigkeit, Diversität und KI

Bisher weniger im Fokus der Praxis sind die Aspekte Nachhaltigkeit und Diversität. Auch das Thema künstliche Intelligenz hat bisher nur wenige Einsatzbereiche. Hierunter zählen etwa Text-Optimierung und Influencer-Matching.

(fs, Jahrgang 1998) studiert nach einem halben Jahr in der Redaktion des „Nordschleswigers“ in Süddänemark den Master Sozioökonomie und ist seit Januar 2023 Werkstudent bei der absatzwirtschaft. Neben einem breiten Interessensspektrum findet er progressive Themen besonders spannend: Nachhaltigkeit, Sozialunternehmertum oder New Work sind dazu nur einige vieler Buzzwords.