Videorekorder zählen bei Werbung

In den USA sorgt derzeit eine neue Messmethode für die Erhebung der Reichweite von TV-Sendungen und Werbespots für Wirbel. Aufgrund der zunehmenden Nutzung von digitalen Videorekordern räumen die Marktforscher von Nielsen dem Medium nun einen höheren Stellenwert ein. Bei der Erhebung der Zuschauerzahl für einen Spot wird mittlerweile auch die via Rekorder gesehene Werbung erfasst, berichtet die New York Times.

Die Zahl der Haushalte mit einem digitalen Videorekorder ist in den USA im vergangenen Jahr von neun auf 20 Prozent geklettert. Im Ringen um Werbeeinnahmen ist das für die TV-Sender eine nennenswerte Zielgruppe. Die Werber zeigen sich allerdings uneinsichtig, weil beim Ansehen der Aufzeichnungen die Werbung übersprungen werde. Bereits 2006 kam es deswegen in der US-Medienlandschaft zu einigem Aufruhr. Laut Nielsen wird der Großteil der TV-Sendungen aber auch in Haushalten mit digitalen Videorekordern noch immer live geschaut.

In Österreich hat sich die Arbeitsgemeinschaft Teletest (AGTT) der Ermittlung der TV-Quoten verschrieben. Die Nutzung von Videorekordern oder digitalen Festplattenrekordern fließt in die täglich ausgewiesen Reichweiten allerdings noch nicht ein. „Dafür sind die digitalen Videorekorder noch nicht weit genug verbreitet“, erklärt Jo Adlbrecht, Mitarbeiter der technischen Kommission der AGTT, im pressetext-Gespräch. Derzeit besitzen etwa vier Prozent der österreichischen Haushalte einen Festplattenrekorder.

„Bei zunehmender Verbreitung dieser Technologie wird die systematische Auswertung aber sicher wieder ein Thema“, prognostiziert Adlbrecht. Derweil registrieren – wie in Deutschland bei der Gesellschaft für Konsumforschung GfK – bei der AGTT entsprechende Geräte, wenn Videorekorder der angeschlossenen Haushalte eingeschaltet werden. Je nach Zeitfenster lasse sich eine Sendung zuordnen, so Adlbrecht. Eine systematische Auswertung werde allerdings nicht vorgenommen. pte

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