Video-Konsumverhalten unterscheidet sich weltweit

Die Video-Nutzung auf verschiedensten Plattformen ist inzwischen ein globales Phänomen. In allen Regionen zeigen die Konsumenten großes Interesse an Video-Information und -Unterhaltung. Deshalb ergänzen sie ihre Mediennutzung um weitere Bildschirme und ersetzen diese nicht. Um einen Eindruck davon zu erhalten, wie die Welt heute Videos schaut, befragte Nielsen kürzlich mehr als 27 000 Online-Konsumenten in 55 Ländern.

Danach variiert der Internetzugang immer noch sehr stark von Region zu Region, sodass die Ergebnisse nicht für die gesamte Weltbevölkerung repräsentativ sind, aber dennoch zeigen, dass die vernetzte Weltbevölkerung Videos über verschiedene Plattformen konsumiert. Der Bericht „How People Watch – A Global Nielsen Consumer Report” biete den bis dato umfassendsten Überblick darüber, wie Konsumenten Video schauen. „Die Untersuchung zeigt, wie vernetzte Konsumenten auf der ganzen Welt ihre Video-Nutzungsgewohnheiten auf andere Bildschirme ausweiten”, erklärt Matt O’Grady, der die Integration von Nielsens TV-, Online- und Mobile-Zuschauermessung betreut.

Zu den wichtigsten Ergebnissen gehöre, dass schätzungsweise 70 Prozent der Online-Konsumenten weltweit online Videos schauen, wobei die Nordamerikaner und Europäer sich noch zurückhaltend zeigen. Über die Hälfte der Online-Konsumenten weltweit konsumiere Videos außerdem online an ihrem Arbeitsplatz. Vom Bereich Mobile Video machten bereits elf Prozent der Online-Konsumenten weltweit Gebrauch. Die Penetration sei am höchsten im asiatisch-pazifischen Raum und unter Konsumenten, die sich in einem Lebensalter um Ende 20 befinden. Den Begriff von mobiler Videonutzung erweiterten auch Tablet-PCs, denn weltweit besitzen bereits elf Prozent der Online-Konsumenten ein Gerät wie das iPad oder planen innerhalb des nächsten Jahres eines zu erwerben.

Zudem bilde auch das Fernsehen eine weltweit wichtige Plattform für Video-Nutzung. Vernetzte Konsumenten in vielen Märkten würden vier und mehr Stunden am Tag mit Fernsehen verbringen. High-Definition TV (HDTV) verbessere das Fernseh-Erlebnis für 30 Prozent der Online-Konsumenten. Der Einsatz sei am höchsten bei älteren Konsumenten und in Nordamerika, wo sich HD-Inhalte stark verbreitet haben. Darüber hinaus steige das Interesse an Fernsehern mit Internetzugang. Etwa jeder Fünfte (22 Prozent) weltweit besäße einen Fernseher mit Internetzugang oder beabsichtige innerhalb des nächsten Jahres einen zu erwerben.

Zum allerersten Mal zeige der Report wichtige Unterschiede in der plattformübergreifenden Video-Nutzung zwischen Regionen und Ländern. Der angegebene TV-Konsum liege in den aufstrebenden BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) höher und in vielen europäischen Industrieländern niedriger als der Durchschnitt. Beispielsweise scheinen Nordamerika und Europa bezüglich der mobilen und Online-Nutzung von Videos hinter anderen Regionen zurückzuliegen. Vernetzte Konsumenten im asiatisch-pazifischen Raum nutzten hingegen 45 Prozent mehr mobile Videos als der weltweite Durchschnitt. Das angegebene Interesse an Tablet-PCs ist am höchsten in den Märkten mittlerer Osten, Afrika und Pakistan. Vernetzte Lateinamerikaner zeigten ein überdurchschnittliches Interesse an Fernsehern mit Internetzugang. Insbesondere Online-Konsumenten aus Kolumbien sind sehr daran interessiert, sich diese Technologie anzuschaffen.

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