Verleger betrachten Anzeigenlage als stabil

Große Geschäfte mit Anzeigen sind in diesem Jahr kaum zu erwarten. „Von einer dramatischen Entwicklung kann aber keine Rede sein“, erklärte Volker Schulze, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger im Rahmen der Jahrespressekonferenz des BDZV in Berlin. Der Rückgang der Anzeigenumfänge im ersten Quartal um mehr als sechs Prozent müsse in Bezug auf das erste Quartal 1999 gesehen werden.

Der Vergleich der ersten Quartale 2001 mit 1999
zeige, dass die Anzeigenumfänge um mehr als zwei Prozent zugenommen haben. Der
Hauptgeschäftsführer betonte, in diesem Jahr könne vielmehr von einem Prozess der
Konsolidierung gesprochen werden, also die Rückkehr zu normalen Verhältnissen.

Das gute Werbejahr 2000 sei dagegen vom Gründungsboom, einer Börseneuphorie, Firmenfusionen
und von der Telekommunikations- und Strombranche beeinflusst gewesen. Der
Gesamtwerbeumsatz aller Zeitungsgattungen stieg an auf 13,5 Milliarden Mark. Davon
erwirtschafteten die Tageszeitungen den Löwenanteil mit 12,8 Milliarden Mark und die
Wochen- und Sonntagszeitungen schrieben einen Umsatz von 540 Millionen Mark.

Einziger
Schwachpunkt im vergangenen Jahr bildeten die Anzeigenumsätze der Zeitungs-Supplements,
die einen Rückgang um 7,8 Prozent verzeichneten.
Sehr viel mehr Sorgen in diesem Jahr bereitet den Vertretern des BDZV die Entwicklungen in
Ostdeutschland. Das Anzeigenaufkommen ist im ersten Quartal 2001 um 13 Prozent unter
Vorjahresniveau gesunken.
Auch die Auflagen der Tageszeitungen im Osten gingen um drei Prozent zurück.
Damit sind die Auflagen der Tageszeitungen insgesamt um 0,6 Prozent gesunken.

Die Gründe für die sinkende Zahl der Leserschaft im Osten sehen die Verleger in der
schwierigen wirtschaftlichen Situation in den neuen Bundesländern.
Die Verbandsmitglieder betonten jedoch, dass sie weiter in die Bereiche Redaktion sowie
Anzeigen – und Vertriebsmarketing investieren wollen, um das Produkt Zeitung in Deutschland
weiter voranzutreiben.


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