Verlage äußern Skepsis über Web-Clippings

Um das Web Clipping, damit sind von Privatfirmen verfasste digitale Pressespiegel gemeint, ist ein Rechtsstreit entbrannt. Unternehmen schätzen die Information und sehen darin eine Dienstleistung. Skepsis herrscht hingegen bei den Verlagen. Solange das Produkt noch nicht ausgereift sei, sei die rechtliche Zulässigkeit umstritten, sagt Gerald Mai, Rechtsexperte der Verlagsgruppe Handelsblatt im Interview mit der Netzeitung.

Die elektronischen Pressespiegel funktionieren nach dem gleichen Muster wie herkömmliche Pressespiegel. Zeitungsartikel werden in dem Fall allerdings nicht per Fax oder per Post versandt, sondern als E-Mail verschickt. Mehrfach hatten Verlage gegen diese Dienstleistungen gerichtliche Klagen eingebracht und Recht bekommen.

Die unterschiedliche Behandlung rechtfertige sich nach Auffassung der Gerichte durch die Möglichkeit, die digital hergestellten Pressespiegel nahezu unbegrenzt zu vervielfältigen und zu verbreiten. Seit April 2001 verkaufen die Verlage selbst elektronische Pressespiegel und haben dazu die Presse Monitor Gesellschaft (PMG) gegründet.

Jörg Kramer, Geschäftsführer der Web-Clipping-Firma Presswatch sehe das eigene Angebot nicht in direktem Wettbewerb zur PMG. „Wir bieten ein reines Informationstool an und keinen elektronischen Pressespiegel. Dementsprechend haben wir auch einen ganz anderen Kundenkreis als die PMG“, wiegelt Kramer ab.

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