Als Tool hat Twitter nach Ansicht von Achim Himmelreich, dem Vorsitzenden der Fachgruppe E-Commerce im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), vornehmlich Informationscharakter: „Die Bedeutung für den E-Commerce wird zunehmen, aber überschaubar bleiben. Mit Earlybird sind in der Nische der Aktionsangebote kleinere Erfolge möglich.“ Insgesamt aber habe Social Media einen großen Impact auf den E-Commerce, denn hier würden Kaufentscheidungen zunehmend auf Basis sozialer Kontakte getroffen, ergänzt Himmelreich. Dabei sei die Bewegung beidseitig: „E-Shops werden sozial und Soziale Netzwerke werden kommerziell.“
Die Verkaufsangebote – sei es für Produkte wie iPods, Konzerttickets oder Windeln – werden wie normale Tweets in die Timeline der Nutzer integriert, die den Account @earlybird abonniert haben. Laut Twitter werden sich die Angebote zunächst vor allem um den US-Markt drehen. In Folge soll es aber durchaus lokalisierte Deals in den unterschiedlichen Regionen geben. Auch thematische Begrenzungen nach Wunsch der User sind in Planung.
Twitter schneidet schließlich beim Verkauf der Produkte mit und nimmt so zusätzliches Geld ein. Derzeit wird mit verschiedenen Modellen experimentiert – etwa ein Anteil an jedem einzelnen Verkauf oder auch ein Fixpreis pro Angebot. Zunächst hatte Twitter weitgehend auf Werbung verzichtet. Im April dieses Jahres wurden dann mit der Einführung der „Promoted Tweets“ erstmals ernsthafte Schritte in Richtung kommerzieller Angebote gesetzt. pte