Lüken sieht Parallelen zur Weltmeisterschaft im Jahr 2006, als ebenfalls nur sehr wenige offizielle Sponsoren TV-Werbezeiten gebucht haben. „Bei der WM in Deutschland fing es am Anfang auch sehr zögerlich an, schlussendlich wurde jedoch die Qualität des Umfelds erkannt und alle Werbezeiten verkauft“, so Lüken. Bei den nicht-offiziellen Werbepartnern, die bereits jetzt ihre Wünsche für Werbezeiten im ZDF bekannt gegeben haben, handelt es sich laut Lüken „um die üblichen Verdächtigen“, die schon bei früheren Fußballgroßveranstaltungen TV-Werbezeiten gebucht haben.
Die Brutto-Preise für 30-Sekunden-Werbeblöcke im Rahmen der Euro 2008 liegen beim ZDF zwischen 27.000 und 249.000 Euro. Nur sieben der insgesamt 31 Spiele werden vor 20 Uhr angepfiffen und fallen somit in die werberelevante Zeit, da in Deutschland aufgrund des Rundfunkstaatsvertrags nach 20 Uhr keine Werbespots im öffentlich-rechtlichen TV gezeigt werden dürfen. „Das ZDF überträgt drei Spiele in der werberelavanten Zeit, weshalb wir davon ausgehen, dass die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigen wird“, sagt Lüken.
Indes hat die UEFA bekanntgegeben, dass UEFA-Präsident Michel Platini im Rahmen seiner Asien-Reise TV- und Medienverträge in China und Japan abgeschlossen hat. So kommt das chinesische Staatsfernsehen CCTV, das über 350 Mio. Haushalte erreicht, in den Genuss, die Euro-Spiele übertragen zu können. Der Sender will zu den besten Sendezeiten eine Zusammenfassung der Höhepunkte des Tages zeigen. In Japan wurde mit dem frei empfangbaren Kanal TBS ein weiterer Partner gefunden, der eine ausgewählte Anzahl von Spielen übertragen wird. Zudem gibt es alle Spiele und eine umfassende Hintergrundberichterstattung beim Pay-TV-Sender WOWOW TV. Beide japanischen Sender haben schon in der Vergangenheit mehrfach über Fußball-Europameisterschaften berichtet. pte