Verbraucher könnten auf Karstadt verzichten

Zwar sollten zugeklebte Schaufenster Kunden zeigen, wie Innenstädte ohne Karstadt aussehen würden, doch lassen sich Verbraucher von dieser Maßnahme offenbar nicht beeindrucken. Wie eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Grass Roots Performance GmbH belegt, lehnen 77,3 Prozent von mehr als 2000 Befragten eine Rettung des Konzerns mit Hilfe von Staatsgeldern ab.

Während der Konzern ums Überleben kämpfe, würden die Verbraucher einem Ende der Karstadt-Filialen zwar melancholisch, aber gelassen entgegen sehen. Für viele der befragten Personen gehörten Häuser der Warenhauskette lediglich zum Stadtbild dazu. Eingekauft hätten bei Karstadt rund 64 Prozent von ihnen nur einmal im Vierteljahr oder noch seltener. Die gute, meist zentrale Lage der Häuser hätte in der Vergangenheit jedoch 74 Prozent der Konsumenten überzeugt. Positiv sei 67 Prozent der Befragten auch die Sauberkeit in den Kaufhäusern aufgefallen.

Nicht überzeugen könne das Karstadt-Konzept dagegen bei den Kriterien Luxus, Service, Genuss, Abwechslung und Preisen. Während insgesamt 46 Prozent Luxus „eher nicht“ oder „nicht“ mit der Kaufhaus-Kette verbinden, sei das Verbraucherurteil zur Preispolitik ambivalent ausgefallen. So bewerteten 40 Prozent der Befragten Karstadt-Preise weder gut noch schlecht und hätten 30 Prozent angegeben, dass Karstadt „eher nicht“ oder „nicht“ für gute Preise stehe. Eine Fusion mit Kaufhof befürworteten rund 52 Prozent der Verbraucher, doch würde auch das für 85,7 Prozent nichts an ihrem bisherigen Kaufverhalten bei Karstadt verändern.

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