US-Journalisten verwenden verstärkt PR-Material

Amerikanische Journalisten recherchieren, indem sie am häufigsten Informationen von Webseiten, PR-Experten und aus Pressemitteilungen für ihre Beiträge nutzen. Das belegt eine nationale Umfrage, die vom Medienforschungsinstitut Cision in Zusammenarbeit mit der George Washington University’s Graduate School of Political Management (GSPM) unter mehr als 12000 US-Journalisten durchgeführt wurde. Dahinter folgten als wichtigste Quellen Pressekonferenzen oder anderweitige Veranstaltungen, branchenspezifische Agenturmeldungen, Fachmagazine, Blogs und Social Networking Sites sowie Podcasts.

Danach gaben alle Befragten an, für die Produktion von Beiträgen regelmäßig auf Webseiten zurückzugreifen, 94 Prozent Angaben von PR-Profis zu nutzen und 87 Prozent Informationen aus Pressemitteilungen zu beziehen. „Die Umfrageergebnisse zeigen deutlicher als je zuvor, dass Journalisten und PR-Experten in ihrer Arbeit stark voneinander abhängig sind“, sagt Don Bates, Leiter der Umfrage sowie Gründer und Direktor des Graduiertenprogramms für Strategische Öffentlichkeitsarbeit an der George Washington Universität. „Die Resultate aus den USA sind auch hierzulande ein wichtiger Gradmesser für die Kommunikationsbranche“, sagt Stefan Frohnhoff, Geschäftsführer von Cision Deutschland. Sie würden die hohe Anerkennung unterstreichen, die PR-Arbeit mittlerweile unter Journalisten genießt sowie die Notwendigkeit, Informationen aktuell, fachgerecht und für unterschiedlichste Kanäle aufzubereiten.

Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Meinung, dass jüngere Arbeitnehmer Online-Lösungen häufiger einsetzen, hätte die Umfrage ergeben, dass Journalisten jeder Altersgruppe im Internet recherchieren. Für 90 Prozent sei es die Recherchequelle Nummer eins, um Beiträge zu produzieren. Von Journalisten, die das Internet „permanent“ nutzen, läge die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen an der Spitze, gefolgt von Kollegen, die 50 Jahre und älter sind. Das Schlusslicht bilden Journalisten, die 29 Jahre und jünger sind. „Unsere Umfrageergebnisse belegen, dass Journalisten, unabhängig von Mediengattung, Fachrichtung und Altersgruppe, sich rasch an die sich schnell wandelnde Medienlandschaft angepasst haben und auf verschiedene Online-Quellen bei ihrer Recherche zugreifen. Für PR-Experten gilt die Herausforderung, ihre Arbeit gleichermaßen diesen neuen Anforderungen anzupassen“, schlussfolgert Bates.

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