Für Tunesien werden laut GfK nach der Anfang Januar einsetzenden großen Stornowelle kaum noch Neubuchungen verzeichnet; für Ägypten überwiegen derzeit die Reisestornos deutlich. Die über Reisebüros generierten Umsätze für Ägypten seien von 28 Millionen Euro in der zweiten Januarwoche auf ein Minus von elf Millionen Euro zum Ende der fünften Kalenderwoche Anfang Februar gefallen. Die Zurückhaltung der deutschen Konsumenten erstrecke sich bis weit in die Sommersaison hinein. Für Tunesien seien die Buchungen für die kommenden Reisemonate insgesamt um 85 Prozent eingebrochen; bis zur ersten Januarwoche verzeichneten die Buchungsumsätze noch ein Plus von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Reiseland Ägypten habe in demselben Buchungszeitraum die Hälfte seiner Reiseumsätze eingebüßt, in absoluten Umsatzzahlen sogar mehr noch als Tunesien. Nach Spanien und der Türkei sei Ägypten das drittwichtigste Pauschalreiseziel der Deutschen. Fast ein Drittel des Jahresumsatzes für Ägyptenurlaube wird üblicherweise im Januar gebucht.
Die GfK-Studie zeigt weiter, dass die deutschen Urlauber bisher die kostenlosen Umbuchungsangebote der Reiseveranstalter nutzen und auf andere Länder ausweichen. Vor allem die Türkei und Spanien profitierten davon in den ersten Wochen des Jahres mit Zuwächsen zwischen 35 und 45 Prozent. Weitere alternative Ferienziele seien Italien, Zypern sowie Bulgarien und Kroatien. Die Buchungsumsätze für diese Destinationen stiegen im Zeitraum zwischen der zweiten und fünften Kalenderwoche 2011 ebenfalls überdurchschnittlich. Insgesamt sei die touristische Nachfrage in Deutschland derzeit außerordentlich gut. Die über Reisebüros gebuchten Umsätze legten in den ersten Wochen des Jahres 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24 Prozent zu.