Umweltauswirkungen beeinflussen Kaufentscheidungen

Vier von fünf EU-Bürgern erklären, dass sie beim Kauf von Produkten auch auf deren Umweltauswirkungen achten. So lautet das Ergebnis der „Eurobarometer-Umfrage zur Einstellung der EU-Bürger zur Nachhaltigkeit bei Herstellung und Verbrauch“ der Europäischen Kommission. Mit 92 Prozent Zustimmung seien Griechen am ehesten bereit, Umweltaspekte beim Kauf zu berücksichtigen, wogegen dieses Argument bei Tschechen am wenigsten im Vordergrund stehe.

Insgesamt hätten sich 83 Prozent der EU-Bürger dafür ausgesprochen, dass die Auswirkungen eines Produkts auf die Umwelt einen wichtigen Aspekt ihrer Kaufentscheidung darstellen. Nach Auffassung von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas muss der Klimawandel mit allen verfügbaren Mitteln bekämpft werden: „Hier sind nicht nur Unternehmen und Regierungen gefordert, auch die Verbraucher spielen eine wichtige Rolle.“ Durch den Kauf von umwelt- und klimaschonenden Produkten würden Kunden jedoch die richtigen Signale an Hersteller senden. Unternehmensbehauptungen zu den Umwelteigenschaften ihrer Produkte seien von 49 Prozent der Befragten für glaubwürdig und von 48 Prozent für unglaubwürdig gehalten worden. Auffällig sei auch, dass die Bereitschaft, entsprechenden Behauptungen Glauben zu schenken, bei Holländern am ehesten und bei Bulgaren am wenigsten ausgeprägt sei.

Dass Umweltzeichen eine wichtige Rolle bei ihren Kaufentscheidungen spielen würden, hätte kaum die Hälfte der EU-Bürger erklärt. Zudem sei zwar nur jeder Zehnte der Meinung, dass die Gesamtmenge der von einem Produkt verursachten Treibhausgasemissionen auf den Umweltzeichen angegeben sein sollte, doch hätten sich etwa 72 Prozent der EU-Bürger dafür ausgesprochen, dass die CO-2-Kennzeichnung künftig für jedes Produkt verbindlich vorgeschrieben sein sollte. Gegenwärtig gebe es noch keine entsprechende europaweite Regelung. Während der Tagung des Rates Umwelt im Dezember 2008 hätten die Umweltminister die Kommission allerdings gebeten, die Einführung einer solchen Vorschrift zu prüfen. Zudem vertrete beinahe die Hälfte der Befragten die Meinung, dass eine Kombination aus höheren Steuern auf umweltschädliche und Steuerermäßigungen für umweltfreundliche Produkte am ehesten zur Verwendung ökologisch nachhaltiger Produkte beitragen würde. Größte Zustimmung hätten Briten signalisiert, wohingegen die Bürger Maltas wesentlich zurückhaltender gewesen seien.

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