Trump gegen Apple, Pegida gegen Kinderschoko und das Krümelmonster digital

Der ewige Zorn des möglichen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump trifft das Silicon Valley. Der ewige Zorn von Pegida trifft Kinderschokolade. Und in der Sesamstraße wird es digital
In unserem Wochenrückblick geht es um Trump, Apple und Kinderschokolade

Der Ausraster der Woche: Donald Trump gegen das Valley

Müsste man Donald Trump ein signifikantes Geräusch zu ordnen, so wäre es wahrscheinlich eins zwischen donnerndem Poltern und schrillem Geschrei. Es scheint, als würde sich der einzig verbliebene Kandidat im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur permanent aufregen. Die Dauerwut Trumps kennt viele Ziele: Muslime, Mexikaner, andere Politiker, wieder Mexikaner, Angela Merkel… In die Reihe der Gescholtenen dürfen sich jetzt auch Unternehmen einreihen – im Speziellen: Silicon Valley-Ableger und -Sinnbilder wie Amazon oder Apple. Sollte er US-Präsident werden, so drohte er, müsste Apple all seine Macs in den USA produzieren. Amazon unterstellte er eine Monopol-Stellung. Womit Trump ja nicht unbedingt unrecht hat. Aber statt Auseinandersetzung gibt es Polemik. Und so bleibt es keine Diskussion, sondern nur donnerndes Gepolter und schrilles Geschrei. Die ganze Geschichte auf „Meedia“.

Der Witz der Woche: Pegida gegen Kinder Schokolade

Ebenfalls dauer-zornig sind die Anhänger des Bündnisses Pegida. Neuerlich erzürnten sich diese über die Gestaltung der Verpackung der Kinder Schokolade. Denn da waren auf einmal Kinder zu sehen, die nicht nur blond und blauäugig waren, sondern auch mit dunkler(er) Hautfarbe. Also Kinder von Eltern mit Migrationshintergrund – wie man so zu sagen pflegt. SKANDAL! Der Pegida-Ableger aus Baden-Württemberg witterte da natürlich den aufdämmernden Untergang des Abendlandes und postete auf Facebook: „Vor Nichts wird Halt gemacht. Gibts die echt so zu kaufen? Oder ist das ein Scherz?“ Als wäre nicht das schon absurd genug, hatten die Retter des Abendlandes auch nicht so genau hingeschaut: Das Ganze ist die EM-Aktion von Hersteller Ferrero, der die Kinderbilder der Nationalelf auf die Packung hob. Der Spott ließ da natürlich nicht lange auf sich warten. 

Die Prophezeiung der Woche: Apple auf Abwegen

Was Nokia für die Neunziger gewesen ist, war Blackberry für die Nullerjahre. Jeder hatte eins. Vom US-Präsidenten bis zum Filialdirektor der örtlichen Sparkasse. Danach kam der Absturz: Der Konzern verpasste den Anschluss an das Smartphone. Statt hochauflösend gab es pixelig, statt Touchscreen Tastatur. iPhone und Co. wurden der Standard, Blackberry verschwand. Heute überlegt der Konzern laut, das Geschäft mit den Mobiltelefonen aufzugeben und sich auf die Herstellung von Software zu spezialisieren. Zurück bleiben Unternehmen wie Weltmarktführer Samsung und Apple, die wertvollste Marke der Welt. Letztere hat nicht nur mit Trump`schen Drohgebärden zu kämpfen (s.o.), sondern auch mit zurückgehenden Umsatzzahlen. Die Pläne für den Wachstumsmarkt Indien erlitten zudem unlängst einen empfindlichen Dämpfer. Tumblr-Mitbegründer Macro Arment sieht da schon Parallelen zu Blackberry. Unwahrscheinlich? Nicht ganz, findet Arment. Denn Apple scheint die nächsten großen Dinger zu verpassen: künstliche Intelligenz, Sprach-Interfaces und allumfassende persönliche Assistenten. Amazon, Google und Facebook liegen in Führung. Apple liegt abgeschlagen dahinter. Das könnte sich rächen. Zur Analyse.

Der Deal der Woche: Sesamstraße digital

„Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm“. Diese Zeile dürfte dem Leser sofort die allbekannte Melodie ins Ohr setzen. Die Sesamstraße war schließlich für viele Bestandteil der Kindheit. Und die Fragerei hatte einen Grund, schließlich hatten sich die Macher von Ernie und Bert, Graf Zahl und dem Krümelmonster vorgenommen, die kindliche Bildung zu verbessern. Ähnliches hat sich IBM vorgenommen – mit dem Computersystem Watson. Das kann ziemlich viel: Es lernt durch Interaktion und liefert Antworten (und hat sogar schon sein eigenes Kochbuch). Die Sesamstraße und IBM sind jetzt eine Kooperation eingegangen und entwickeln eine Lernplattform für Kinder. Mehr dazu auf „Handelsblatt.com“.