Transaktionsfernsehen im Aufwind

Im zweiten Quartal 2002 hat der Privat-TV-Sender Neun Live 43,4 Mio. Anrufe entgegengenommen. Das ist eine Verdoppelung gegenüber dem ersten Quartal, in dem der Sender 21,7 Mio. Anrufe verzeichnen konnte.

Durchschnittlich gehen jetzt über 500.000 Anrufe pro Tag ein, im Juni des Vorjahres waren es noch 150.000 Anrufe täglich. Im Mai 2002 konnte der interaktive TV-Sender erstmals in seiner siebenjährigen Bestehungsgeschichte ein positives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen erzielen, meldete das Unternehmen in einer Aussendung. Neun Live-Geschäftsführerin Christiane zu Salm: „Transaktionsfernsehen im Unterhaltungsbereich ist der momentan einzige Wachstumsmarkt im deutschen Fernsehen. Daher werden wir die Positionierung von Neun Live noch konsequenter ausbauen als bisher. Der Sender wird Deutschlands erstes werbefreies Fernsehen im kommerziellen Free-TV. Ich denke, das ist angesichts des rückläufigen Werbemarktes eine echte Innovation.“

In einer Zeit, in der werbefinanzierte Fernsehsender unter dem schweren Einbruch des Werbemarktes leiden, bewähre sich das Geschäftsmodell des Senders, sich unabhängig vom Werbemarkt zu machen, meint Salm. Und der Erfolg des Mitmachfernsehens, bei dem die Programme fast rund um die Uhr zum Mitspielen per Telefon animieren, gebe der Idee recht. Künftig werde es von 11.00 Uhr bis 24.00 Uhr überhaupt keine Werbeblöcke mehr geben.

Auch der Abend verzeichnet durch den Sendestart von „Der Denver Clan“ eine Steigerung der Mitmachzahlen. In der Primetime will der Sender künftig Kultserien wie „Der Denver Clan“ oder „M*A*S*H“ zeigen, die durch interaktive Elemente erweitert werden. Durch einen erhöhten Marktanteil sollen dann auch die Anrufzahlen im Umfeld gesteigert werden. So rufen mittlerweile durchschnittlich 250.000 Zuschauer pro Abend an. Das ist im Vergleich zum Juni 2001 mehr als eine Verzehnfachung.(pte.at)

http://www.neunlive.de