Telekom-Markenchef Schwingen geht – Klenke übernimmt

In internationalen Markenwertstudien taucht die Deutsche Telekom regelmäßig auf den vorderen Plätzen auf. Hans-Christian Schwingen hat die Positionierung der Marke in den vergangenen Jahren maßgeblich vorangetrieben. Nun verlässt er das Unternehmen. Auch sein Nachfolger hat schon für starke Marken gearbeitet.
Hans-Christian Schwingen (links) verlässt die Telekom nach zwölf Jahren. Sein Nachfolger Ulrich Klenk zuletzt Berater bei Volkswagen. (© Telekom)

Die Deutsche Telekom bekommt einen neuen Markenchef: Hans-Christian Schwingen (53) habe sich entschieden, das Unternehmen zum 1. April 2020 zu verlassen, um sich neuen Aufgaben zu widmen, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag mit. Schwingens Nachfolger wird Ulrich Klenke (48), früherer Chef der Werbeagentur Ogilvy Deutschland und zuletzt als Berater für Volkswagen tätig.

„Hans-Christian Schwingen ist ein branchenweit hoch geschätzter Markenexperte. Das Unternehmen hat ihm viel zu verdanken. Er hat unserer Marke und der Unternehmensfarbe Magenta neue Strahlkraft verliehen“, wird Telekom-Vorstandchef Tim Höttges in der Mitteilung zitiert. Unter Schwingens Führung sei die Marke Telekom von einer technologie- zu einer werteorientierten Erlebnismarke neu positioniert und das Markenversprechen „Erleben, was verbindet“ („Life is for sharing“) eingeführt worden. Damit sei markenseitig der Grundstein für die organisatorische Zusammenführung der Festnetz- und Mobilfunksparte zu einem Fullservice-Anbieter gelegt worden.

„Getreu dem Motto, dass man eine Party verlassen soll, wenn es am schönsten ist, ist es für mich nach über zwölf Jahren bei der Deutschen Telekom nun soweit, etwas Neues anzugehen . . . Ich kann das guten Gewissens tun, weil wir mit Uli den richtigen Nachfolger gefunden haben“, sagt Hans-Christian Schwingen.

Zuletzt an VW-Elektromarke ID mitgewirkt

Ulrich Klenke blickt auf eine 20-jährige Erfahrung im Bereich Marketingkommunikation zurück. Wie Schwingen auch, wird er direkt an den Vorstandsvorsitzenden der Telekom, Tim Höttges, berichten. In seiner letzten Station war er zwei Jahre als Unternehmensberater, hauptsächlich für Volkswagen, tätig. Während seiner Zeit dort war Klenkes Tätigkeitsschwerpunkt die Einführung der Elektromobilitätsmarke ID in 28 europäischen Märkten.

„Einen Markenchampion wie die Deutsche Telekom in die Zukunft zu führen, ist der Traum jedes Marketers“, sagt Klenke. Sein Konzept werde eine agile Markenführung sein, mit dem Ziel, digitalen Optimismus zu etablieren und die Menschen emotional zu berühren. Dafür sei es notwendig, bestehende Strukturen zu überdenken, schnell und integriert zu agieren und konsequente Kundenorientierung zu leben.

Start bei Daimler, später Marketingchef der Bahn

Klenke begann seine Karriere bei Daimler. Dort war er Anfang der 2000er Jahre unter anderem für die Marken- und Produktkommunikation der Automobilmarken Chrysler, Jeep und Dodge in der deutschen Vertriebsorganisation des Konzerns tätig. Im Anschluss wechselte er als Geschäftsführer zu DDB Berlin, 2007 wurde er Marketing-Chef der Bahn, 2015 Chef der Werbeagentur Ogilvy Deutschland.

„Die Marke Telekom hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Ulrich Klenke übernimmt eine große Verantwortung, die Marke im Sinne des Zeitgeistes konsistent und nachhaltig weiter zu entwickeln. Seine unternehmerische Erfahrung aus dem Agenturgeschäft und der Tätigkeit für Großunternehmen mit großen Transformationen qualifizieren ihn für diese herausfordernde Aufgabe“, so Telekom-Chef Höttges.

(tht, Jahrgang 1980) ist seit 2019 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Davor war er zehn Jahre lang Politik- bzw. Wirtschaftsredakteur bei der Stuttgarter Zeitung. Er hat eine Leidenschaft für Krimis aller Art, vom Tatort über den True-Crime-Podcast bis zum Pokalfinale.