Top 1: So verstehen Beacons und Co. den Kunden am Point of Sale
Wenn der Kunde am Point of Sale angelangt ist, ist für den Händler nicht offensichtlich, welches Bedürfnis er in diesem Moment hat. In der Studie „Connected Life 2016“ fand TNS Infratest heraus, dass sich Kunden im Ladengeschäft in einer von drei Kaufsituationen befinden: Stöbern und Entdecken, unter Druck oder aus Routine einkaufen. Eine Chance, das Kundenbedürfnis zu erkennen, ist der Weg über das Smartphone des Konsumenten, weiß Tanja Kruse Brandao aus der Fokusgruppe Mobile des BVDW: „Proximity-Lösungen wie Beacons, NFC, Geofencing und QR-Codes können im Austausch mit dem Smartphone anhand des Kundenverhaltens erkennen, ob ein Einkäufer gerade stöbert oder im Kaufzwang ist, und ihn mit den passenden Services im Kauf unterstützen.“
Im Kern kundenfokussierter Proximity-Lösungen steht häufig ein „Call-to-action“, der Kunden zu einer bestimmten Reaktion auffordert. Aus dem jeweilig aktuellen, produktbezogenen Mindset der Kunden und deren Verhalten lässt sich ablesen, welche Absicht ein Kunde verfolgt und entsprechend darauf eingehen. Kunden im Stöbermodus sind auf der Suche nach dem für sie passendsten Produkt, haben aber keinen akuten Bedarf. Proximity-Lösungen identifizieren sie an einer langen Verweildauer oder daran, dass das Kundensmartphone mit vielen im Geschäft verteilten Sendern in Kontakt kommt. Die Ansprache dieser Kunden mittels Beacon und Co. sollte sich daher darauf konzentrieren, die Produktvorteile einzelner Angebote in den Vordergrund zu stellen und diese oder den Preis zu personalisieren, um die Kunden zu aktivieren.
Kunden, die unter Druck einkaufen, haben ein unmittelbares Bedürfnis, ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Proximity-Lösungen erkennen sie an ihrem zielstrebigen Weg durch das Ladengeschäft, bei dem sie die verteilten Sender in kurzer Zeit passieren, um dann in Reichweite eines Senders Halt zu machen. Werbetreibende sollten diesen das Auffinden der gewünschten Ware mithilfe von Proximity-Technologien erleichtern und sich kommunikativ darauf fokussieren, wie der Kunde von einem höherwertigen Produkt überzeugt werden kann. Proximity-Technologien, die mit dem Smartphone der Konsumenten verbunden sind, nehmen eine „Verstärkerrolle“ in der gesamten Customer Journey ein. Von der ersten Wahrnehmung eines Produkts über Evaluation, Kauf, Wiederkauf und Weiterempfehlung. Die vielfältigen Touchpoints bieten Werbetreibenden dabei zahlreiche Gelegenheiten, den Dialog über solche Technologien aufzunehmen oder fortzuführen und so den Kaufprozess und die Markenbindung positiv zu beeinflussen.
Top 2: Die Nachfrage nach Wearables entwickelt sich im ersten Halbjahr 2016 besonders positiv
Zwischen Januar und Juni 2016 wurden weltweit 667 Millionen Smartphones verkauft. Nach einem Plus von sieben Prozent im ersten Halbjahr 2015 stieg die Zahl der verkauften Smartphones im ersten Halbjahr 2016 erneut um 6,2 Prozent. Auch der Umsatz im globalen Smartphone-Markt legte in den ersten sechs Monaten um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Äußerst positiv entwickelt sich die Nachfrage nach so genannten Wearables. Das sind am Körper zu tragende technische Geräte, die Aktivitäten und Körperwerte erfassen und häufig auch zur Kommunikation dienen. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) prognostiziert für das Gesamtjahr 2016 weltweit 122 Millionen Verkäufe und erwartet für das Segment ein globales Marktvolumen von 13,3 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Wachstum von 4,8 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahlen des GfK Handelspanels für das erste Halbjahr zeigen, dass sich die Technik am Handgelenk in Westeuropa zunehmend etabliert: Aktuell kauft jeder zehnte Konsument zu einem Smartphone auch ein Wearable. Insgesamt wurden 5,5 Millionen Geräte verkauft, rund 1,2 Millionen davon in Deutschland. Das entspricht einer Wachstumsrate von 75 Prozent in Westeuropa beziehungsweise 54 Prozent in Deutschland.
Top 3: Bluetooth-Kopfhörer weiterhin auf Erfolgskurs
Für das Gesamtjahr 2016 prognostiziert GfK bei Kopfhörern und Stereo-Mobilfunk-Headsets weltweit ein Verkaufsvolumen von 334 Millionen Stück. Das entspricht einem Wachstum von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2016 sorgten hier mit einem Wachstum von 67 Prozent vor allem Modelle mit Bluetooth-Funktionalitäten für einen steigenden Umsatz.
Nach dem starken Aufschwung der im Ohr getragenen Bluetooth-Modelle im Jahr 2015 wächst im ersten Halbjahr 2016 mit einem Umsatzplus von 85 Prozent das Segment mit Kopfbügel (Bluetooth Headband) wieder stärker. Aber auch die Bluetooth-In-Ear-Modelle legen beim Umsatz um 39 Prozent weiterhin zu. Mit den Necklace/Neckband sowie komplett kabellosen Modellen mit zwei separaten Ohrstücken und auch den Earables – den Wearables für das Ohr – stehen weitere Neuerungen in den Startlöchern.
Docking-Lautsprecher, die Musik kabellos über Bluetooth von Smartphones und anderen Geräten übertragen, sind weiterhin sehr beliebt. Die Verbraucher gaben für solche Lautsprecher im Jahr 2015 weltweit 2,9 Milliarden Euro aus. Für 2016 wird ein Anstieg auf 3,4 Milliarden Euro Umsatz im globalen Markt erwartet.
Betrachtet man alle Streaming fähigen Segmente zusammen, ergab dies in Europa 2015 ein Nachfragevolumen von etwa 18 Millionen Verkäufen. Mit mehr als 80 Prozent Anteil ist Bluetooth die am meisten nachgefragte Streaming Technologie. Es ist parallel auch eine Tendenz zu WLAN-fähigen Produkten zu erkennen, was die Möglichkeiten speziell hinsichtlich der Multi-Room Fähigkeit erweitert. Kabelgebundene Lösungen haben lediglich einen sehr geringen Anteil im Markt.