Amazon und Netflix sind zu stark: Streamingdienst Watchever zieht den Stecker

Aus für Watchever: Der französische Medienkonzern Vivendi schließt seinen deutschen Online-Videoanbieter zum Ende des Jahres. Ein entsprechender Bericht der französischen Wirtschaftszeitung Les Échos wurde der dpa aus informierten Kreisen bestätigt. Der Mutterkonzern wollte die Angaben nicht kommentieren.
Ausgewatched. Jean-François Dubos, Chairman des Management Board Vivendi, zieht bei Watchever den Stecker

Vivendi hatte Watchever 2013 gegründet. Es ist ein Streaming-Dienst wie die rivalisierenden Angebote Netflix oder Maxdome, bei dem Videoinhalte für eine monatliche Abo-Gebühr direkt aus dem Netz abgespielt werden. Die Technologie von Watchever soll nun für andere Angebote genutzt werden. Wegen der großen Konkurrenz konnte Watchever in Deutschland laut Branchenexperten nur geringe Marktanteile generieren, berichtet n-tv.

Seit Jahren in der Krise

Watchever konnte sich nie so wirklich am Markt durchsetzen. Bereits 2014 wurden erste Berichte über das kriselnde Unternehmen öffentlich. Damals hatte Vivendi sich bereits nach einem Käufer für den Streamingdienst umgesehen. In Deutschland blieben Marketing-Kampagnen mit reichweitenstarken Medien wie Bild erfolglos. Einen letzten Versuch startete der Mutterkonzern im April, als er eine Allianz mit dem italienischen Mediaset-Konzern von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi ankündigte, um eine gemeinsame Plattform zum weltweiten Vertrieb von TV-Inhalten zu schaffen. In französischen Medien war von einem „europäischen Netflix“ die Rede.