Sportligen der Welt prüfen gemeinsame Vermarktung

Vertreter der britischen Fußball-Liga „Premier League“ und der amerikanischen Basketball-Liga „National Basketball Association“ (NBA) erwägen laut Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine Zusammenarbeit hinsichtlich einer gemeinsamen internationalen Vermarktung der Sportveranstaltungen. Wachstumspotential bestehe vor allem in Asien und dem Nahen Osten.

Der erste internationale Basketballstar in der NBA aus dem Reich der Mitte sei mit dem Chinesen Yao Ming, der für die Houston Rockets spielt, bereits vorhanden. Britische Spitzenclubs wie „Manchester United“ und „Chelsea London“ zögen dagegen seit Jahren zunehmend das Interesse von Zuschauern im Nahen Osten, in Asien und den Vereinigten Staaten auf sich. Ein Schulterschluss mit den Amerikanern in der internationalen Vermarktung könne den wirtschaftlichen Graben zwischen den führenden britischen Fußballclubs und europäischen Konkurrenten weiter vertiefen.

Schon heute sei die „Premier League“ finanziell mit Abstand die erfolgreichste Fußball-Liga der Welt. Einer Untersuchung der Unternehmensberatung Deloitte zufolge erwirtschaftete sie in der vergangenen Saison einen Gesamtumsatz von 2,2 Milliarden Euro. Die deutsche Bundesliga komme vergleichsweise lediglich auf Gesamteinnahmen von knapp 1,5 Milliarden Euro. Knapp die Hälfte der Einnahmen der „Premier League“ würden aus dem Verkauf der Fernseh-Übertragungsrechte stammen. Wichtigster Partner sei der zum amerikanischen Medienkonzern News Corp gehörende Bezahlsender Sky, der zugleich Hauptaktionär beim Münchner Bundesliga-Kanal Premiere ist. Mit internationalen Fernsehlizenzen erwirtschafte die „Premier League“ derzeit 225 Millionen Euro im Jahr und damit neun Mal so viel wie noch Ende der neunziger Jahre. „Wir können davon lernen, wie die Premier League ihre Medienverträge aushandelt und ihre Rechtepakete aufspaltet“, sagt NBA-Manager David Stern. Doch auch hinter dem amerikanischen Profi-Basketball stecke ein Milliardengeschäft. So soll die NBA einen bis 2016 laufenden Fernsehvertrag mit den Medienriesen Walt Disney und Time Warner abgeschlossen haben, der der NBA in den kommenden Jahren Einnahmen von 7,4 Milliarden Dollar beschere.

www.faz.net