Sony nutzt Kino als Marketing-Zentrale

Als in den verschiedensten Unterhaltungsbereichen tätiger Konzern will Sony die Markenwahrnehmung durch eine neue Werbestrategie verbessern. Um Konsumenten einen nachhaltigeren Einblick in die Vielschichtigkeit der eigenen Unterhaltungsprodukte zu bieten, hat sich das japanische Unternehmen in einen Kinokomplex in einem Vorort von Los Angeles eingemietet, der in ein großes Einkaufszentrum eingegliedert ist. Dort soll das gesamte multimediale Produkt-Portfolio präsentiert werden, das von neuen digitalen Kinoprojektoren bis hin zu LCD-Fernsehern und Videospielekonsolen reicht.

Um Kinobesucher über die Qualität der Sony-Technik aufzuklären, sollen auch Live-Musik-Events eingesetzt werden. Ziel des Engagements ist es, neue Marketingsynergien zwischen den einzelnen Geschäftsfeldern des Unternehmens zu erzeugen. „Dieses Marketingkonzept ist durchaus spannend und sinnvoll. In ihm sind verschiedene Elemente des Marketings vereint“, sagt Markus Hübner, Geschäftsführer der Brand Management Agentur Brandflow. Ein zentraler Aspekt sei dabei beispielsweise das sogenannte „Third-Place“-Prinzip. Denn neben den eigenen vier Wänden und dem Arbeitsplatz gewännen Orte, an denen sich Menschen am dritthäufigsten aufhalten, für Werbetreibende und Marketer zunehmend an Bedeutung. Ein Kino sei in dieser Hinsicht ein interessanter Einsatzort. „In einem Ambiente, in dem sich der Konsument wohl fühlt und entspannen kann, ist er auch offener für neue Produkte“, meint Hübner.

Das neue Hightech-Kino soll noch in dieser Woche seine Pforten öffnen, wie die New York Times berichtet. Gleichzeitig habe Sony bereits angekündigt, seinen Playstation-Store in San Francisco schließen zu wollen, um sich künftig verstärkt der neuen Marketingstrategie widmen zu können. „Der Sony-Ansatz geht deutlich weg von dem in den vergangenen Jahren sehr verbreiteten Flagship-Store-Konzept, auf das etwa auch Apple setzt. Diese Strategie hat zwar lange Zeit funktioniert, die Bandbreite an innovativen Marketingmöglichkeiten ist aber noch lange nicht ausgereizt“, betont Hübner. Vor allem, um bei jüngeren Zielgruppen punkten zu können, müssten sich Unternehmen heute wesentlich kreativer anstellen als noch vor einigen Jahren. pte

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