So ticken Verbraucher am Black Friday 2021

Am 26. November ist wieder Black Friday – und der Handel feiert mit speziellen Aktionen und Sonderangeboten 24 Stunden lang den Auftakt des Weihnachtsgeschäfts. Was erwarten die Verbraucher*innen vom Shoppingevent des Jahres 2021?
Studie zum Black Friday: 76 Prozent der Befragten planen einen Einkauf. (© Blackfriday.de)

In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Appinio hat das Internetportal „Blackfriday.de“ in einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage (nach Alter und Geschlecht quotiert) im Oktober 2021 deutschlandweit 1000 Personen im Alter von 16 bis 65 Jahren befragt.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Black Friday mittlerweile in allen Bevölkerungsteilen bekannt ist und es kaum noch Verbraucher gibt, denen der Aktionstag kein Begriff ist. 97 Prozent der 1000 Befragten gaben an den Black Friday zu kennen.

Drei Viertel planen Einkauf am Black Friday

76 Prozent der Befragten planen zum Black Friday 2021 einen Einkauf und möchten dabei mehrheitlich zwischen 100 und 200 Euro ausgeben (30 Prozent). Der Anteil derer, die mehr als 500 Euro ausgeben möchten, ist dabei von acht Prozent im Jahr 2020 auf 14 Prozent gestiegen.

Ebenfalls auffällig in diesem Zusammenhang: Auch wenn sich viele Käufer im Vorfeld zum Black Friday eine Grenze setzen, so scheint diese laut den Umfrageergebnissen nicht allzu ernst genommen zu werden. Satte 89 Prozent der Käufer*innen sind am Black Friday nach eigenen Angaben bereit, über ihr ursprünglich geplantes Budget hinauszugehen. Voraussetzung ist lediglich, dass es sich bei dem Schnäppchen um ein sehr gutes Angebot handelt.

61 Prozent haben vor, ausschließlich im Internet einzukaufen. 39 Prozent gaben an auch offline in den Geschäften auf Schnäppchenjagd gehen zu wollen.

Quelle: „Blackfriday.de“

Beim Black Friday 2020 lag der Anteil der Offline-Käufer bei nur 31 Prozent*. Auch wenn der Anteil der Online-Käufe weiterhin auf einem hohen Niveau liegt, scheint die Offline zu Online Verschiebung zunächst einmal gestoppt. „Somit können Shoppingcenter und Innenstädte zum Black Friday 2021 wieder mit steigenden Zahlen im Offlinehandel rechnen“, heißt es in der Studie.

Elektronikartikel am Black Friday im Fokus

Der Großteil der Käufer*innen ist an Produkten der Kategorien Technik/Elektronik (73 Prozent), Mode (47 Prozent) und Spielzeug (33 Prozent) interessiert. Reisen (16 Prozent), Abos/Verträge (10 Prozent) und Versicherungen/Finanzen (8 Prozent) stehen eher selten auf den Wunschlisten der Black-Friday-Shopper.

Mit einer tatsächlichen Einkaufsliste shoppen am Black Friday laut Umfrage allerdings nur die Wenigsten. Lediglich 31 Prozent gaben an, am Black Friday ausschließlich auf der Suche nach speziellen Produkten zu sein. 69 Prozent möchten sich hingegen von den Angeboten der Händler inspirieren lassen und bei guten Schnäppchen spontan zuschlagen.

38 Prozent der Käufer*innen gaben darüber hinaus an, mit ihrem Kauf bis zum Black Friday zu warten, weil sie dann den besten Preis für sich erwarten. Die Mehrheit von 62 Prozent schlägt jedoch gerne auch schon in den Tagen vor dem Black Friday bei Vorab-Aktionen oder Black-Week-Angeboten zu.

Menschen in Hamburg suchen am meisten nach Black Friday

In welchen Bundesländern sich die Einwohner*innen am meisten auf den Black Friday freuen, hat derweil die Plattform „Vergleich.org“ anhand von Online-Suchanfragen herausgefunden.

Auf Platz eins liegt dabei Hamburg. In der Hansestadt gab es im relevanten Zeitraum 21.837 Online-Suchanfragen pro Hunderttausend Einwohner:innen für das Schlagwort „Black Friday“. Dahinter liegen Berlin und Baden-Württemberg auf den Plätzen zwei und drei.

Quelle: „Vergleich.org“

HDE erwartet sehr gute Geschäfte am Black Friday

Auch der Einzelhandel in Deutschland rechnet an den beiden bevorstehenden Rabatt-Aktionstagen Black Friday und Cyber Monday mit Rekordumsätzen. Insgesamt würden die Verbraucher bei der Schnäppchenjagd Ende November voraussichtlich rund 4,9 Milliarden Euro ausgeben, prognostizierte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Dienstag. Gegenüber dem Vorjahr bedeute dies eine Steigerung um 27 Prozent. Der Black Friday findet in diesem Jahr am 26. November statt, der Cyber Monday drei Tage später am 29. November.

„Immer mehr Kundinnen und Kunden entdecken den Black Friday und den Cyber Monday für sich“, sagte der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Nach einer Umfrage des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln will in diesem Jahr fast jeder zweite Onlineshopper am Black Friday auf Schnäppchenjagd gehen. Knapp jeder Dritte plant eine Einkaufstour am Cyber Monday. Für die Umfrage befragte das IFH Köln im Auftrag des HDE knapp 1000 Onlineshopper.

Hälfte der Deutschen shoppt nicht an Black Friday

Nicht alle Prognosen und Ergebnisse von aktuellen Umfragen zum Black Friday sind jedoch durchweg positiv. So kommt beispielsweise eine Verbraucherstudie von Teads zu dem Fazit, dass in Bezug auf anstehende Weihnachtseinkäufe der Deutschen Anreize des Handels wie Black Friday und Cyber Monday „überraschenderweise immer noch eine untergeordnete Rolle spielen – im Gegensatz zu den USA und anderen Ländern“.

Laut der Studie mit dem Titel „Christmas Pulse“ mit mehr als 2400 Befragten in acht europäischen Ländern gaben 50 Prozent der Verbraucher*innen aus Deutschland an, Black Friday und Cyber Monday nicht zum Shoppen zu nutzen (n = 357). Immerhin 32 Prozent gaben an, diese Sales-Anreize zu nutzen, davon aber 14 Prozent nicht für Weihnachtsgeschenke.

*Im Oktober 2020 wurde bereits eine ähnliche Umfrage durchgeführt, bei der teilweise die gleichen Fragen gestellt wurden. Die Vergleichswerte einiger Fragen basieren auf den Werten dieser Umfrage aus 2020.

Der Artikel wurde am 16.11. aktualisiert und die HDE-Prognose ergänzt.

(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.