Sieben Stunden am Tag entfallen auf Medienkonsum

Rund die Hälfte des Tages verbringen Menschen mit fernsehen, surfen und telefonieren. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der britischen Regulierungsbehörde Ofcom. Durchschnittlich ist eine Person 15 Stunden und 45 Minuten wach. Ganze sieben Stunden und fünf Minuten fallen mittlerweile jedoch Medien- und Kommunikationsaktivitäten zum Opfer.

„Diesen Trend kann man damit erklären, dass Menschen im Vergleich zu früher weniger arbeiten müssen, dementsprechend mehr Freizeit haben und diese füllen müssen“, so Holger Schramm, Medienpsychologe am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich, im Gespräch mit Pressetext. „Personen greifen gern auf Medien zurück, weil sie schnell verfügbar sind und die sozialen und emotionalen Bedürfnisse befriedigen.“

Laut der Studie geht ein Viertel der Online-Zeit mit sozialen Netzwerken verloren. Die Mehrheit der Personen, die Social Networks nutzen, sind zwischen 16 und 34 Jahre alt. Laut Ofcom gibt es aber den Trend, das sich auch ältere Menschen verstärkt für diese Services interessieren. „Diese Verschiebung erklärt sich damit, dass die Benutzerfreundlichkeit des Internets stark zugenommen hat“, so Schramm.

Trotz des Wachstums digitaler Medien dominieren die traditionellen Medien wie TV und Radio nach wie vor die Kommunikationsgewohnheiten der Menschen. „Medien verdrängen andere Medien nur dann, wenn sie etwas besser können. Es gibt natürlich schon viele Funktionen, die über das Internet besser laufen, diese sind den Usern meist noch nicht so vertraut“, so Schramm. „Je jünger die Generation ist, desto stärker verdrängt das Internet das Fernsehen.“

Vorhersagen, dass das Internet das Fernsehen verdrängt, sind hingegen verfrüht. Laut Ofcom schauten Personen im Jahr 2009 durchschnittlich drei Stunden und 45 Minuten pro Tag fern. Das sind um drei Prozent mehr als im Jahr 2004. TV ist also noch ein Fixpunkt in der Tagesgestaltung der Menschen. pte

www.ofcom.org.uk