Gestern LAE und AWA, heute Print-MA und Radio-MA, morgen Kids-VA und Plakat-MA. In schnellem Takt folgt in diesem Sommer eine Markt-Media-Studie der nächsten. Hinter den Kürzeln steckt eine Menge Arbeit und viel Bedeutung. Nach wie vor liefern Untersuchungen wie Mediaanalyse (MA), Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) und Leseranalyse Entscheidungsträger (LAE) wichtige Reichweiten und Zielgruppendaten, für die Belegung von Werbeträgern.
Die Media-Analyse gilt als Basisstudie für die Mediengattungen Zeitungen, Publikumszeitschriften, Fernsehen, Hörfunk, Kino, Plakat und Online-Medien – zum Teil werden dafür mehr als 50 000 Interviews geführt. Die Kosten von jährlich rund acht Millionen Euro werden von den Mitgliedern komplett finanziert. Soll ein Werbeträger in der MA erhoben werden, ist eine Mitgliedschaft in der IVW dazu Voraussetzung.
Während beispielsweise die MA Printmedien und Radio jeweils zweimal im Jahr erscheinen, folgen die meisten großen Studien dem Jahrestakt. Eine Ausnahme bildet die Leseranalyse Entscheidungsträger (LAE), die alle zwei Jahre kommt. Die LAE – die Ergebnisse der aktuellen Studie für 2007 wurden im Juni veröffentlicht – untersucht das Mediennutzungsverhalten von Führungskräften (inklusive Selbstständige) in Wirtschaft und Verwaltung.
Dieser Personenkreis umfasst laut LAE-Definition derzeit rund 2,1 Millionen Menschen, die nach Branchen, Aufgabenbereich und Kompetenzen unterteilt werden. In der – ebenso wie die AG.MA als Verein organisierten – LAE sind vor allem Verlage vertreten, die Wirtschaftsmedien und überregionale Zeitungen publizieren. Die LAE 2007 untersuchte elf monatlich, ein vierzehntäglich und sechs wöchentlich erscheinende Zeitschriften sowie fünf Wochenzeitungen und sechs Tageszeitungen.
Premiere hatte die LAE im Jahr 1971. Damals erschien die Entscheiderstudie noch unter dem Namen „Leseranalyse Führungskräfte in der Wirtschaft“, kurz LAF. Sie sollte die Mediaanalyse (MA) ergänzen und zugleich eine Lücke schließen: Über die für Werbungtreibende attraktive Zielgruppe der Unternehmer und Führungskräfte gab es bis dahin nämlich keine befriedigende Markt-Media-Studie. Inzwischen ist die „Leseranalyse Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung“ (LAE) zum 15. Mal erschienen und hat sich zur wichtigsten Währung für die Business-to-Business-Werbung entwickelt.
Auf gehobene Zielgruppen spezialisieren sich auch Untersuchungen wie AWA First Class, die ebenfalls vom Allensbach-Institut herausgegebene Studie Top Level und Communication Networks von „Focus“ (Burda). Mehr über die Entscheider-Reichweiten der Wirtschaftsmagazine und Zeitungen sowie die Strategien der Verlage lesen Sie in der aktuellen Absatzwirtschaft 8/2007.