Man habe sich nicht über den Preis einigen können, so RTL-Chef Gerhard Zeiler gegenüber der SZ.
Nach dem Zeitungsbericht hatte man sich schon über wesentliche Eckpunkte geeinigt. Demnach sollte n-tv gleichberechtigt von RTL, AOL Time Warner und dem Holtzbrinck-Verlag geführt werden. AOL Time Warner wollte dabei 24,7 Prozent seiner n-tv-Anteile von insgesamt 49 Prozent an RTL abgeben. Einigkeit soll auch über die Arbeitsteilung geherrscht haben. So war geplant, dass RTL das Programm von n-tv mit seinen Entertainment-Formaten auflockert, während n-tv Business-Nachrichten an RTL liefert.
Laut SZ verlangte AOL Time Warner rund 150 Mio. Mark für ein Viertel von n-tv. Eine Summe, die RTL nach den Umsatzeinbrüchen von n-tv um rund 20 Prozent offenbar zu hoch gewesen ist. Im Jahr 2000 konnte n-tv seinen Umsatz noch um 40 Prozent auf 217 Mio. Mark steigern. Einen anderen Grund für das Scheitern des Deals vermutet die SZ in den – stets dementierten – Absichten von RTL, den Nachrichtensender zu übernehmen, um Kosten zu sparen und „publizistisches Profil“ zu gewinnen. Vor allem der Verlagsgigant-Holtzbrinck soll sich gegen eine RTL-Dominaz gewehrt haben.
http://www.sueddeutsche.de