Product Placement soll etabliert werden

Product Placement soll einen höheren Stellenwert im Marketingmix erhalten, meinen Vertreter von Spezialagenturen, Produktionsfirmen und TV-Sendern aus Deutschland und Österreich. Sie sehen das Potenzial dieser Werbung in Form der gezielten Darstellung von Markenprodukten in Medien auch zwei Jahre nach der Liberalisierung in Deutschland noch nicht annähernd als ausgeschöpft an. Anfang des Monats gründeten sie den Verband für Product Placement.

„Nur die Spezialisten können das Thema in Deutschland voranbringen – und sie können es nur gemeinsam.“ – So sieht es der Verbandsvorsitzende Otto Kettmann von der Agentur Kettmann und Partner. Gelungene Product Placement-Beispiele wie der „Nerf Office War“ in der Büro TV-Comedy „Stromberg“, in der sich junge Angestellte Gefechte mit Nerf-Plastikpistolen liefern und Spaß bei der Arbeit haben, hätten internationale Preise beim Media Festival in Montreux und bei den Cannes Lions erhalten. Aber sie seien selten.

Es könnte nach Überzeugung der Verbandsgründer noch viel mehr außergewöhnliche Beispiele geben, denn Ideen gebe es genug. Was funktioniert, seien auch die Placements in TV-Casting Shows. Etwa die Integrationen bei Germany’s und Austria’s Next Topmodel, wie Marktforschungen belegten. Dabei handele es sich jedoch um viele gute Einzelbeispiele, denn die Zahl der Plattformen, auf denen diese laufen können, sei begrenzt und schränke die Kreativität der Firmen und Agenturen ein. Außerdem sei die Ermittlung zusätzlicher Wirkungswerte notwendig, die Marken und Mediaagenturen mehr Sicherheit bei der Planung und Nutzung von Product Placement gibt. Der Verband wird dies unterstützen.

Logo als „Gütesiegel“

Der regelmäßige Austausch aller Beteiligten über die Entwicklungen im Markt in Deutschland, Österreich und der Schweiz soll mehr Klarheit bringen. „Die Intransparenz muss zum Vorteil aller ein Ende haben“, erklärt der stellvertretende Verbandsvorsitzende Matthias Alefeld von der Agentur MA Media. Die Verbandsmitglieder verpflichten sich mit ihrer Mitgliedschaft dazu, dem Code of Conduct zu folgen und alle rechtlichen Regelungen exakt zu beachten. Dies ist auch im Logo des Product Placement Verbandes mit dem Doppel-P mitverankert, das eine Art „Gütesiegel“ für die Mitglieder sein wird. Es ist an das P angelehnt, mit dem die privaten Fernsehsender auf dem Bildschirm Sendungen kennzeichnen, die Product Placement enthalten.

Das Thema Product Placement habe leider auch zwei Jahre nach der Legalisierung noch wenig Fortschritte gemacht, bedauert Schatzmeisterin Zohra Danish, Mediaberaterin aus Köln. Ein Verband und somit der Austausch von Experten sollen helfen, es in der deutschen Fernsehlandschaft besser zu etablieren. Regelmäßige Treffen im Vorfeld von Branchenevents, etwa dem Product-Placement Kongress in Stuttgart, und begleitend zu Filmfesten sollen den Austausch der Mitglieder untereinander fördern.