„Österreichs Fußballsponsoring tickt anders“, kommentiert Veit Wolff, Senior Consultant Sport und Markt, diese Ergebnisse. „Mit der langen Tradition der Unternehmen in den Vereinsnamen unterscheidet sich Österreich von fast allen anderen Fußballnationen. Die namensgebenden Sponsoren dominieren dementsprechend die hiesige Wahrnehmung“, erklärt der Fußballexperte. Adidas, Nike und Puma seien in Österreich natürlich populäre Fußballmarken, spielten aber im Gegensatz zur restlichen Fußballwelt nicht die erste Geige.
Der ungestützte Wahrnehmungswert von 48 Prozent ist auch im internationalen Vergleich außergewöhnlich hoch. „Red Bull hat es nachhaltig geschafft, dass im In- und Ausland Fans beim österreichischen Fußball zunächst an die ‚Bullenmarke’ denken“, betont Wolff. Beeindruckt ist der Experte auch von der sehr hohen Bekanntheit von Wien Energie. „Wien Energie ist Trikotsponsor von Rapid und kein Namensgeber. Dennoch hat das Unternehmen eine herausragend Wahrnehmung als Fußballsponsor. Die österreichischen Fans assoziieren Wien Energie stärker mit Fußball als Nike oder Nationalmannschaftsausrüster Puma.“
„Der SK Rapid ist einer der erfolgreichsten Klubs in Österreich und schafft es, im Vergleich etwa zu den Großklubs in Deutschland, mit geringen Mitteln große Erfolge und damit auch hohe Bekanntheit zu erzielen. Damit steigt auch der Werbewert für Wien Energie als Hauptpartner“, sagt Wien Energie-Geschäftsführer Robert Grüneis zu den Hintergründen der aktuellen Zahlen. Trotz der hohen Werte von Red Bull dürfte dieses Konzept etwa in Deutschland nicht aufgehen. Axel Krause von Sport + Markt erklärt: „Natürlich würde die Bekanntheit der Sponsoren in Deutschland oder anderswo zunehmen. In Deutschland – ich glaube, das gilt aber auch für zahlreiche andere Länder – würden die Anhänger das nicht akzeptieren. Der Sponsor wäre zwar bekannt, würde sich aber keinen Gefallen tun. Genauso wenig wie der Verein.“ pte