Nur kurz die Welt retten

Digitalisierung, Globalisierung, Technologien und Megatrends beeinflussen, wie wir leben und arbeiten. Hat das Zusammenspiel Mensch und Technologie Potenzial, die Welt zu retten?
Nina Haller: „Je mehr wir uns zu fortgeschrittenen KI-Anwendungen hinbewegen, desto höher ihr potenzieller Wert.“ (© Raimar von Wienskowski (Montage: Olaf Heß))

Von Nina Haller

Es ist eine seltsame und schnelle Welt, in der unsere Kinder aufwachsen. Inmitten eines Krieges, von dem jede*r hoffte, er würde niemals stattfinden. Auf einem wunderschönen Planeten, der klimatechnisch vor dem Kollaps steht, konfrontiert mit digitalem „Neuland“.

Man könnte die Zukunft dystopisch beschreiben. Ich bin aber Optimistin und glaube, dass wir alle gestaltender Teil von Utopia sind. Jede*r Einzelne von uns kann seinen Teil dazu beitragen, dass dieser Planet für folgende Generationen lebenswert ist und bleibt, denn (Achtung!) wir haben nur diesen einen. Das Potenzial von Technologie im Zusammenspiel mit dem Menschen ist so groß, dass es alles verändern kann.

Lieferketten sind komplexe und dynamische Interaktionen von Organisationen, Menschen, Aktivitäten, Informationen und Ressourcen, die alle an der Bereitstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung beteiligt sind. Die Marketing-Wertschöpfungskette ist keine Ausnahme. Auch hier kann das Zusammenspiel Mensch und Technologie diese komplexen Interaktionen orchestrieren und helfen, nichtdiskutierbare Ziele wie Net Zero zu erreichen. Und zwar heute schon.

Es ist keine Vision, sondern Fakt, dass Automatisierung, Daten und Konnektivität die Welt verändern und neue Möglichkeiten schaffen, eine hoffnungsvolle Zukunft zu gestalten. Diese neuen Chancen machen Technologie und Daten zum ultimativen Treiber und Kern der digitalen Transformation.  

“In der Komplexität liegt ein Versprechen.“

Künstliche Intelligenz in der Marketinglandschaft ist komplex, wächst unaufhaltsam und bietet viele Möglichkeiten. Um KI sinnvoll in mehreren Bereichen gleichzeitig anzuwenden, sind der Mensch und dessen Interpretation erforderlich. In dieser Komplexität liegt ein Versprechen. Je mehr wir uns zu fortgeschrittenen KI-Anwendungen hinbewegen, desto höher ihr potenzieller Wert.

Wir müssen uns der Komplexität stellen. Es bedarf Synergien zwischen KI, Technologie und menschlicher Interpretation, um ein nuanciertes, hyperpersonalisiertes und effizientes Ergebnis zu schaffen. Wie oft höre ich den Satz: „Ach, was kann ich schon tun, ich arbeite nur im Marketing!“ Wir müssen Strategie, Intelligenz, Erstellung, Aktivierung und Bewertung verbinden und, ja, dann können wir auch mit Marketing ein ganz klein bisschen die Welt retten.

Nina Haller ist Geschäftsführerin der Produktionsfirma Media Monks. Als digitale Strategin begeistert sie sich für alles Neue. Außerdem ist sie im Vorstand des GWA, wo sie das Ressort Technologie leitet. Diese Kolumne erschien zuerst in der Mai-Printausgabe der absatzwirtschaft.

Nina Haller ist Chief Marketing Officer von Experience One. Sie leitet außerdem als Vorständin des GWA das Ressort Technologie. Sie ist eine unserer GWA-Kolumnenautorinnen und schreibt im Wechsel mit Franzsika Duerl, Liane Siebenhaar, Larissa Pohl und Isabelle Schnellbügel.