„Einige Branchen werden die Krise erst sehr verzögert zu spüren bekommen. In den stark betroffenen Branchen geht es bereits jetzt ums Überleben“, sagt Dr. Gunnar Clausen, Partner bei Simon-Kucher & Partners. Unternehmen dieser Branchen sollten aber nicht den Fehler machen, alles nur noch billig anzubieten. Denn der Wettbewerb werde nachziehen und sie würden nur wenig Volumen hinzugewinnen. „Mit den niedrigen Preisen müssen dann alle Anbieter über Jahre hinweg leben“, warnt der Preisexperte. Während größere Anschaffungen in der Krise zurückgestellt werden, unterlägen „die kleinen Freuden des Lebens“ sehr viel weniger dem Sparzwang der Verbraucher. Für Nahrungsmittel, Gesundheits- und Pflegeprodukte würden die Budgets kaum verändert. Ganz im Gegenteil: Viele Konsumenten nutzten das gesparte Geld und gönnten sich etwas, auch wenn es mal etwas mehr koste.
Auffallend sei, dass die allgemeine Einschätzung der Lage deutlich schlechter ausfalle als die persönliche. So würden zwei Drittel der Befragten in diesem Jahr starke Einschnitte bei den Freizeitausgaben aller Deutschen erwarten. Einschränkungen bei den eigenen Ausgaben plane bislang aber nur jeder Dritte. So gibt es noch Hoffnung für diese Branchen, doch müsse die Chance zum Angriff direkt genutzt werden. „In schlechten Zeiten wie diesen werden Märkte neu verteilt. Die Unternehmen müssen unbedingt detaillierte Marketing- und Vertriebsplanungen vornehmen, anstatt sich nur auf Preissenkungen und interne Kostensenkungsprogramme zu versteifen. Das greift deutlich zu kurz“, empfiehlt Clausen.