Studie: Cookie-Alternative netID kann Werbewirkung steigern

Nach den Cookies hoffen viele Werbetreibende auf alternative Lösungen. Unternehmen arbeiten wie wild am Targeting mit netID. Der Identifier kann die Werbewirkung steigern, wie eine Fallstudie von United Internet Media zeigt.
Das Ende der Cookies ist sicher. netID soll für Werbetreibende Zielgruppenanalysen möglich machen. (© Unsplash)

Der Cookie geht, die Werbewirkung soll steigen. Google verkündete kürzlich, Third-Party-Cookies erst ab 2024 aus dem Chrome-Kosmos verbannen zu wollen. Das ist ein Jahr später als bisher geplant. Der Hintergrund: Auch Google braucht eine Alternative zu den Cookies, damit die Werbewirkung nicht vollständig verloren geht. Allerdings basteln andere Unternehmen ebenso an neuen Instrumenten – wie zum Beispiel an netID.

So auch United Internet Media. In einer Fallstudie mit Nestlé untersuchte der Vermarkter die Wirksamkeit der netID-Lösung im Vergleich zur klassischen Ausspielung per Cookies. netID setzt auf einen einheitlichen Identifier, der User auch geräteübergreifend wiedererkennen soll. Damit erhofften sich Werbetreibende eine effiziente Zielgruppenansprache.

netID: Neue Lösung treibt die Kontaktfrequenz nach oben

Die Ergebnisse der Fallstudie scheinen für netID zu sprechen. Denn die netID-Kampagne bewies eine höhere Kontaktfrequenz. Im Chrome-Browser konnte sie die durchschnittliche Kontakthäufigkeit um 55 Prozent steigern. Bei Safari und Firefox lag die Steigerung bei 220 Prozent. Denn ein großer Vorteil alternativer Lösungen ist ihre Weitsichtigkeit. Schließlich erkennen sie User auch in Umfeldern, in denen Cookies blockiert sind. So konnte die netID-Kampagne konnte außerdem eine größere Zahl an Mehrkontakten erzielen.

Rasmus Giese, CEO von United Internet Media, sieht darin den Beweis für eine „deutlich bessere Kontaktverteilung“ durch netID. Im Vergleich zur klassischen Cookie-Kampagne lieferte die netId-Lösung einen wesentlich höheren Anteil von Mehrkontakten.

Werbetreibende sehen Vorteile für User

Befürworter sehen in den übergreifenden Identifiern die Zukunft nach den Cookies. Für Werbetreibende und Mediaagenturen sind die Vorteile eindeutig. Sie profitieren „durch bessere Planbarkeit und aussagekräftigere Auswertung der Kampagnen“, so Jörn Strehlau, CEO der European netID Foundation. Damit einher gehen für ihn auch Vorteile für User: „mehr Abwechslung bei den Werbeeinblendungen und vor allem eine bessere Dosierung“.

(js, Jahrgang 2001) ist seit Juli 2023 freier Autor der absatzwirtschaft. Er ist fasziniert von neuen Technologien und der Frage, warum Konsumenten das tun, was sie tun. Außerdem ist er ein wahrer Espresso-Enthusiast.