Mit Werbung bald auf verlorenem Posten?

Die Werbewirkung bei Konsumenten nimmt ab, während der Ärger über die Aufdringlichkeit steigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Konsumentenumfrage des Marktforschungsinstitut Yankelovich Partners.

Wie die New York Times berichtet, präsentierte Yankelovich-Präsident J. Walker Smith im Vorfeld der in Miami stattfindenden Konferenz der American Association of Advertising Agencies (AAAA) eine aktuelle Werbewirkungsstudie, der zufolge Menschen mit Werbung eine Hassliebe verbinden. Anhand der Studie sei festzustellen, dass diese Beziehung immer mehr in Richtung Hass kippe. Die zunehmende Aufdringlichkeit und Menge an Werbung beeinträchtige auch die Werbewirkung.

So geben 54 Prozent der Befragten an, bei Unternehmen, die sie mit Werbung und Marketing überhäufen, den Kauf von Produkten zu meiden. 60 Prozent sagen, ihre Meinung von Werbung sei „sehr viel negativer als noch vor ein paar Jahren“. Über 60 Prozent äußern, die Menge an Werbe- und Marketingsendungen sei „außer Kontrolle“, die Unternehmen würden sie „dauerhaft mit zu viel (Werbung) bombardieren“. Ein Drittel kann sich sogar vorstellen, eine geringe Absenkung ihres Lebensstandards in Kauf zu nehmen, um in „einer Gesellschaft ohne Marketing und Werbung zu leben“.

Smith sieht darin allerdings keinen verminderten Bedarf an Werbung, sondern vielmehr eine „wachsende Kluft zwischen der Art wie Konsumenten kommunizieren wollen und der, wie Werber mit ihnen kommunizieren“. Der klassische 30-Sekunden-Werbespot habe viel an Werbewirkung verloren. Das Marketing selbst, also die Art und Weise wie eine Marke den Kunden erreicht, werde immer wichtiger. So sehen Konsumenten durchaus einen Vorteil, wenn Werbung auf „Produkt-Features und Services“ ausgerichtet ist. pte

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