Mit Abstand wichtigste Medien sind TV und Internet

Wie schwer fällt den Bundesbürgern im privaten Bereich der Verzicht auf klassische Medien wie TV, Internet, Tageszeitung, Radio oder Zeitschrift? TNS Infratest hat nachgefragt. Es zeigt sich, dass Fernsehen und Internet aus Sicht der Bevölkerung wie auch der Internetnutzer die wichtigsten Medien sind. Dabei wollen vor allem jüngere Menschen nicht auf das Internet verzichten.
Eine Familie sitzt beim Fernsehen mit Fernsehapparat

Die Marktforscher von TNS Infratest weisen darauf hin, dass das Internet sowohl selbst ein Medium als auch eine Plattform für andere Medien ist und in dieser Doppelfunktion von den Befragten bewertet wird. Jeweils 66 Prozent der Gesamtbevölkerung wie auch der deutschen Onliner halten das Fernsehen in ihrem privaten Alltag für unverzichtbar. Das Internet ist für jeden zweiten Deutschen das wichtigste oder zweitwichtigste Medium, in der Gruppe der Internetnutzer sagen dies 62 Prozent.

Mit deutlichem Abstand folgen Radio (33/32 Prozent), Tageszeitungen (32/27 Prozent) und Zeitschriften (12/11 Prozent). Die Medienkonvergenz, also die Nutzung beispielsweise von Tageszeitungen, Zeitschriften, Radio und auch TV via Internet ist laut TNS Infratest bei der Fragestellung bewusst außen vor gelassen worden.

Mediengattung Gesamtbevölkerung Internetnutzer
wichtigstes Medium in % wichtigstes oder zweitwichtigstes Medium in % wichtigstes Medium in % wichtigstes oder zweitwichtigstes Medium in %
Internet 35 51 43 62
TV 29 66 26 66
Tageszeitung 17 32 14 27
Radio 13 33 12 32
Zeitschriften 4 12 5 11

Tabelle 1; Quelle: TNS Infratest

Bei den deutschen Internetnutzern nimmt erwartungsgemäß die Bedeutung von Online deutlich zu, die von Radio, Tageszeitungen und Zeitschriften ebenso deutlich ab. Ein fast gleiches Ranking ergibt sich beim Blick auf den durchschnittlichen Rangplatz: An der Spitze TV mit einem durchschnittlichen Rangplatz von 2,27, gefolgt vom Internet (2,51), Radio (2,96), Tageszeitungen (3,13) und Zeitschriften (3,94).

Internet für die Jüngeren eindeutig am wichtigsten

Roselind Beineke, Leitung EMNIDbusse bei TNS Infratest, erläutert: „Natürlich ist dieses Gesamtbild über demografische Untergruppen nicht homogen. Männern ist beispielsweise das Internet wichtiger als Frauen, denen wiederum das Fernsehen wichtiger ist. In keinem anderen soziodemografischen Merkmal steckt aber so viel Information im Hinblick auf zukünftige Veränderungsmöglichkeiten wie in der Altersstruktur.”

Werden die Altersgruppen der Jungen (14 bis 29 Jahre) den Älteren (60 Jahre und älter) gegenübergestellt, so zeigt sich, dass die Jungen eindeutig das Internet (71 Prozent) als ihr wichtigstes Medium benennen, während die Generation 60plus Radio (39 Prozent), Zeitschriften (15 Prozent) und vor allem Tageszeitungen (48 Prozent) bevorzugen. Eine hohe Relevanz hat das Fernsehen mit 66 Prozent über alle Altersgruppen hinweg.

Mediengattung Alle (in %) 14 – 29 Jahre (in %) 60+ Jahre (in %)
TV 66 71 68
Internet 51 78 26
Radio 33 22 39
Tageszeitung 32 15 48
Zeitschriften 12 9 15

Tabelle 2: Wichtigstes oder zweitwichtigstes Medium; Basis: Bevölkerung; Quelle: TNS Infratest

Beinecke betont, dass die Studie eine hypothetische Frage behandelt. Diese zeige im Ergebnis jedoch sehr klar, welche Mediengattung die Relevanzbewertung ganz besonders genau beobachten sollte und wo strategischer Entscheidungsbedarf am höchsten sei.

(TNS Infratest/asc)