Mecca-Cola kidnappt US-Markensymbol

Der Softdrink Mecca-Cola setzt auf Antiamerikanismus und nimmt eine der weltweit stärksten Marken der USA in Geiselhaft. Mit weißer Schrift auf rotem Grund kopiert das Cola-Getränk das Logo und Design von Coca-Cola.

Damit nicht genug wird das Produkt auch noch mit politischen Inhalten vermarktet, die sich gegen die globale Hegemonie der USA richten, berichtet das Branchenportal AdAge.com gestern. Der Softdrink wirbt mit dem Slogan „Think before you drink“ und verspricht ein Zehntel der Einnahmen an palästinensische Institutionen abzuliefern. Ein weiteres Zehntel soll an Menschenrechtsorganisationen gehen, die sich für Palästinenser einsetzen.

Hinter Mecca-Cola steht der aus Tunesien stammende Franzose Tawfik Mathlouthi. Bei Friedensdemonstrationen in London verteilte er 36.000 Flaschen des Getränks gemeinsam mit 10.000 T-Shirt mit Aufschriften wie „Stop the war“ und „Not in my name“. Eine riesige Mecca-Cola-Dose sorgte für die nötige Aufmerksamkeit und brachte dem Softdrink prompt eine Erwähnung in der „Sunday Times“ ein, die den Markenklon als „politisch bevorzugtes“ Pendant zu Coke und Pepsi bezeichnete.

Der Geschäftsmann Mathlouthi hat keine Probleme mit westlichen Produkten. Aber Coke sei ein „Symbol des Imperialismus“. Mit dem Launch des Softdrinks nehme er sowohl das Symbol als auch die Politik dahinter ins Visier. Zudem erspare er sich derzeit Werbung für Mecca-Cola. Die besorge nämlich der US-Präsident mit „all seiner Aggression und seiner Kriegslogik“ für ihn. Das die Werbung wirkt zeigen 800.000 verkaufte Flaschen Mecca-Cola in Großbritannien, dieselbe Menge in Frankreich und eine Mio. im Nahen Osten. 16 Mio. Flaschen seien schon vorbestellt. Die politische Verpackung des Softdrinks zeigt somit Wirkung. Eine Bedrohung in Marktanteilen für das Original sei der Markenklon aber nicht, so ein Experte der Branchenpublikation Beverage Digest (pte.at).

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