Marktführer muss Umsatzrückgang hinnehmen

Die Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2001 bei ausgesprochen schwieriger Marktlage und bei verschärftem Wettbewerb ihre führende Marktstellung verteidigt und in wichtigen Segmenten ihren Marktanteil ausgebaut.

So stieg der Marktanteil am Anzeigenumsatz bei den klassischen Wirtschaftsmagazinen von 49,2 auf 50,4 Prozent (Quelle: Nielsen /S+P). Alle Medien der Verlagsgruppe Handelsblatt konnten ihre sehr guten Reichweiten in der Zielgruppe der Entscheider (LAE 2001) behaupten. Die Nutzerzahlen der Onlinemarken stiegen um 15,2 Prozent auf 1,44 Millionen Unique User (ACTA 2001).

Dabei musste die Verlagsgruppe Handelsblatt nach einem Jahrzehnt stetigen und in den Vorjahren sehr hohen Wachstums Umsatzrückgänge hinnehmen. Sie erzielte 2001 einen Umsatz von 364,1 Millionen €. Dies bedeutet nach 430,6 Millionen € im Spitzenjahr 2000 einen deutlichen Rückgang. Der Umsatz übertraf immer noch den von 1999 um 17 Millionen € und erreichte so den bislang zweit höchsten Wert in der Geschichte des Verlages. Die Anzeigenerlöse sanken um 21,0 Prozent von 254,6 Millionen € 2000 auf 201,1 Millionen € im vergangenen Jahr.

Das schlechte Ergebnis ist Folge der gesunkenen Rendite im Kerngeschäft. Ursache ist das marktbedingte rückläufige Anzeigengeschäft, verbunden mit aus gleichem Grund ungeplant hohen Anlaufinvestitionen sowie hohen Restrukturierungskosten, um das Unternehmen an die veränderte Lage anzupassen.
Dr. Heinz-Werner Nienstedt, Vorsitzender der Geschäftsführung, bezeichnete auf der Jahrespressekonferenz am 16. April in Düsseldorf das Ergebnis als „völlig unbefriedigend“.

Die Segmente, die einen besonders hohen Anteil an ihrem Werbeeinkommen repräsentieren, brachen am stärksten ein. So haben wichtige Schlüsselbranchen wie EDV/Kommunikation ihre Werbeausgaben bei Zeitungen um 48,2 Prozent und bei Publikumszeitschriften um 14,2 Prozent zurückgefahren. Finanzanlage und -beratung haben um 39,8 Prozent bzw. 23,7 Prozent sehr deutlich reduziert.
Die Anschläge von New York und Washington haben diese Entwicklung zusätzlich belastet. „Nach dem 11. September wurden zusätzlich Anzeigenaufträge in Millionen
Euro-Höhe kurzfristig storniert“, so Dr. Nienstedt. Die Verlagsgruppe Handelsblatt habe aber frühzeitig mit Kosten reduzierenden Restrukturierungsmaßnahmen reagiert.

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