Die Resonanz auf Forschungsprojekte sei positiv, berichten die Bielefelder Feldforscher. Die Mehrheit prognostiziere der Marktforschung einen zunehmenden Stellenwert im eigenen Unternehmen. „Die derzeit noch etwas unsichere Haltung des Mittelstands gegenüber der Marktforschung spiegelt sich auch in der Struktur der Entscheidungsprozesse wider“, kommentieren die Marktbeobachter. Nur jedes zweite Unternehmen treffe Entscheidungen auf der Basis eines strukturierten Prozesses. Für die andere Hälfte seien Entscheidungen stärker vom Bauchgefühl des verantwortlichen Managements geprägt, teilweise verlasse man sich sogar völlig darauf.
Trotz dieser Ausgangssituation beobachtet der Dienstleister, dass Mittelständler den Einsatz von Marktforschung zur Entscheidungsoptimierung mit steigendem Unternehmenserfolg in Verbindung bringen: Jeder zweite Befragte attestiert der Marktforschung einen deutlich positiven Einfluss auf den Markterfolg. Nur eine kleine Minderheit sieht hier überhaupt kein Potenzial.
Wolfgang Best, zuständiger Projektleiter, sieht allerdings in dem bestehenden Markterfolg der Mittelbetriebe auch eine Bremse für die Zunft. Viele Unternehmen sähen aufgrund Ihrer guten Marktentwicklung schlicht keinen Bedarf. „Die Ergebnisse zeigen uns, dass der Return on Investment der Marktforschung für die Entscheidungsträger nicht transparent genug ist. Zwar wird ein klares Erfolgspotenzial gesehen, welches aber nur schwer beziffert werden kann. Die Ausgaben hingegen sind jederzeit präsent. Entsprechend verhält man sich bei den Budgets zurückhaltend“, erklärt Best.
Im August und September 2008 befragte Best Research telefonisch 101 Entscheidungsträger in mittelständischen Unternehmen zum Thema „Praxisrelevanz der Marktforschung im Mittelstand“. Die Untersuchung ist Teil einer Studienreihe, die seit 2005 den Umgang mit Marktforschung in der deutschen Wirtschaft untersucht.