Links verlieren beim Google-Ranking an Bedeutung

Auf zwei Veranstaltungen des Unternehmens Rising Media brachten sich in München rund 900 Experten auf den aktuellen Wissensstand über Suchmaschinenmarketing, Suchmaschinenoptimierung und Marketing-Optimierung. Inhaltlich prägten die Herausforderungen von Social Media die Diskussionen. Zu den am stärksten diskutierten Themen gehörten „soziale Signale“, HTML 5 und bevorstehende Änderungen des Google-Algorithmus, vor allem das sogenannte Panda-Update.

Bei der Darstellung aktuell erfasster Korrelationen zwischen Suchmaschinenoptimierungs- (SEO-) Maßnahmen und Google-Rankings wurde auf der Konferenz „Search Marketing Expo“ (SMX) deutlich, dass Hinweise von glaubwürdigen Akteuren in sozialen Netzwerken an Gewicht gewinnen. Gleichzeitig büßt Linkbuilding leicht ein, behält jedoch seine starke Vorrangstellung. Zudem erkennt Google offenbar das „Farming“ und den Aufbau künstlicher Backlinks immer besser und wertet Seiten mit solchen Kennzeichen ab.

Diskutiert wurde zudem über das neue „Suchuniversum“ Social Media: Bewertungen, die User im Web für Produkte oder Services abgeben, und andere „soziale Signale“ werden nach Aussagen von Maile Ohye, Developer Programs Tech Lead von Google, und Stefan Weitz, Director der Microsoft-Suchmaschine Bing, mehr denn je in das Ranking einbezogen. Die Suchmaschinen könnten dabei sehr gut organisch gewachsene von manipulierten Links unterscheiden. Maile Ohye von Google empfahl die Nutzung von HTML 5 und betonte, dass Webseiten zunächst für die User und erst danach für Suchmaschinen optimiert werden sollten. Stefan Weitz stellte vor, wie Bing Facebook-Likes von Freunden des Suchenden schon heute nutzt, um eine personalisierte, individuelle Ergebnisliste zu erstellen.

Auf dem „eMetrics Marketing Optimization Summit“, der parallel zur SMX stattfand, zeigte sich, dass sich das Marketing Controlling zurzeit professionalisiert. Immer ausgefeiltere Messinstrumente und die Integration von Business Intelligence sowie Web-Analytics ermöglichen Unternehmen eine genauere Bewertung von Marketingmaßnahmen als je zuvor. Trotz der technischen Komplexität bei der Einführung von Web-Analyse-Tools besteht die Kunst heute vor allem in der analytischen Bewertung und Definition sinnvoller Key Performance Indicators (KPI), wie Jim Sterne, Vorsitzender der Web Analytics Association, erläuterte. Andreas Rembow, Senior Expert Online Marketing, und Michael Buschmann, Senior Manager Products and Innovation, von der Deutschen Telekom stellten den „Marathon“ einer Einführung eines neuen Web-Analyse-Tools vor. Der Gesamtprozess enthalte viele Planungsschritte und hänge von der gelungenen Kommunikation mit allen Stakeholdern ab – unter anderem mit Anbietern, Redakteuren, Datenschutzverantwortlichen und Abteilungsleitern. Fazit: Es lasse sich sehr viel messen, aber am Ende sei erfolgsentscheidend, ob man einige wenige aussagekräftige KPIs definiert habe.

Klaus Johannes Rusch, Manager Global Web Services and Web Effectiveness von IBM, präsentierte das Modell, mit dem IBM seine fast 8,5 Millionen Web Pages weltweit analysiert. Martin Ivanovs, Projektmanager für die „hej Community“ von IKEA, konnte mit seiner Analyse der Nutzerdaten unter anderem feststellen, dass die Mitglieder der hej Community zwar auch nicht öfter in die Einrichtungshäuser gehen als die Besitzer der normalen IKEA-Family-Karte, dass sie aber dort doppelt so viel Geld ausgeben. Auch gelang es, das Engagement der User auf der Seite durch klare KPIs genau zu messen. Dies führte zur Vereinfachung des Registrierungsprozesses und zur Veränderung der Nutzerführung.

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