Danach achten inzwischen 73 Prozent der Verbraucher verstärkt darauf, was sie kaufen und ob sie bestimmte Konsumgüter wirklich benötigen. Verglichen mit der Zeit vor der Krise sei auch der Preis mehr als jedem zweiten Bundesbürger bei Einkäufen wichtiger geworden als Bequemlichkeitsaspekte. Zudem griffen 57 Prozent der Konsumenten anstelle von sonst bevorzugten Markenartikeln verstärkt zu Sonderangeboten. „Nach einer Phase des fast schon trotzig anmutenden Festhaltens an ‚alten’ Konsumgewohnheiten ist die Wirtschaftskrise nicht nur im Bewusstsein der Konsumenten angekommen, sondern führt jetzt auch zu konkreten Änderungen des Konsumverhaltens“, sagt Studienleiterin Imke Stork.
Weniger Geld auszugeben planten 49 Prozent der Befragten in den kommenden Monaten vor allem bei der Freizeitgestaltung, 37 Prozent aber auch bei Kleidung, 38 Prozent bei Finanzprodukten und 25 Prozent bei den Energiekosten. Bei unregelmäßigen Ausgaben wie für Urlaub, Auto oder Wohnen wollen mehr als ein Drittel der Verbraucher sparen, wohingegen sich bei Lebensmitteln nur 17 Prozent der Deutschen einschränken wollen. „Der sich ausbreitende Trend zur Zurückhaltung beim privaten Konsum folgt zum Teil sehr rationalen ökonomischen Prinzipien. Psychologisch dient dieser aber auch der Bewältigung der eigenen Ängste angesichts der erwarteten weiteren Verschlimmerung der Wirtschaftskrise. Die Verbraucher sind insgesamt stark verunsichert“, erläutert Stork. So hätte fast die Hälfte der Bundesbürger angegeben, ihre wirtschaftliche Situation habe sich in den letzten sechs Monaten zumindest etwas verschlechtert. Darüber hinaus hielten 16 Prozent der Befragten den Verlust ihres Arbeitsplatzes aufgrund der anhaltenden Krise mittlerweile für wahrscheinlich. Derzeit sei sich lediglich jeder fünfte Arbeitnehmer seines gegenwärtigen Arbeitsplatzes sicher.