Kirch und Springer streiten über ProSiebenSat.1-Verkauf

Zwischen dem Axel Springer Verlag (ASV) und KirchMedia ist es nun zu einem offenen Schlagabtausch über den 11,5-prozentigen ASV-Anteil an ProSiebenSat.1 gekommen. KirchMedia will gegen die gestern bekanntgewordene Absicht des Axel Springer Verlages, seine Verkaufsoption am Fernsehsender auszuüben, gerichtlich vorgehen.

Nach Ansicht des Münchner Medienkonzerns sind die Vereinbarungen, die der Verkaufsoption zugrunde liegen, rechtlich unwirksam.
Ein Kauf des ASV-Anteils an ProSiebenSat.1 würde die finanziell schwer angeschlagene Kirch-Gruppe weiter in Bedrängnis bringen. Der ASV hatte gestern seine Absicht bekanntgegeben, auf die vertraglich vereinbarte Verkaufsoption zurückzugreifen und sich damit vollständig aus der Senderfamilie zurückzuziehen.

Laut nunmehriger Rechtsmeinung der Kirch-Gruppe ist die Verkaufsoption aber hinfällig. Denn bei der notariellen Beurkundung dieser Option im Jahr 2000 seien auf Wunsch des Axel Springer Verlages wesentliche Vertragselemente bis zum heutigen Tag nicht geregelt worden. Daraus folge, dass die Vereinbarungen unwirksam seien, teilte KirchMedia in einer Aussendung mit. Daher sei in den vergangenen Wochen über eine Neustrukturierung der Transaktion verhandelt worden.

Man habe dabei dem ASV Vorschläge unterbreitet, die das Problem eindeutig und wirtschaftlich im Sinne des Axel Springer Verlages gelöst hätten. Ungeachtet der rechtlichen Bedenken habe der Zeitungskonzern auf dem Vollzug der seinerzeitigen Vereinbarungen bestanden. Deswegen habe KirchMedia nun die erforderlichen rechtlichen Schritte eingeleitet. Unabhängig davon werden die Gespräch aber fortgesetzt, teilten die Münchner mit.(pte.at)

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