Junge Erwachsene wollen sichere Jobs statt Selbstständigkeit

Deutsche 18- bis 30-Jährige blicken optimistisch in die Zukunft und legen ihren persönlichen Fokus auf die Karriere. Als Unternehmer wollen sie jedoch nicht tätig sein. Für neue Technologien sind sie offen und von den deutschen Millennials verfügt ein größerer Prozentsatz über ein Smartphone als es bei ihren Altersgenossen in den USA und Lateinamerika der Fall ist. Und obwohl junge Menschen in Deutschland beim Datenschutz skeptischer sind als in anderen Ländern, schützen sie ihre Daten weniger.

Mehr als 6.700 junge Erwachsene aus 18 Ländern in Nord- und Lateinamerika sowie Westeuropa haben an der Global Millennial Studie des Telekommunikationsanbieters Telefónica teilgenommen. „Die Generation der jungen Erwachsenen sind die Innovatoren von morgen. Für uns ist es wichtig zu verstehen, wie sie denken“, sagt Valentina Daiber, Vice President Corporate Affairs von Telefónica in Deutschland.

Ehe und Kinder eher unwichtig

Am wichtigsten ist den Millennials hierzulande ihre Karriere. Sie messen „einem sicheren, gut bezahlten Job“ (49 Prozent) mehr Bedeutung bei als dem Wunsch, „Kinder zu haben“ (16 Prozent), „ein Haus zu besitzen“ (13 Prozent) oder „zu heiraten“ (12 Prozent). Was den eigenen Unternehmergeist anbelangt, sind sie jedoch zurückhaltend. Während sich in Lateinamerika ein Viertel der jungen Erwachsenen erhofft, innerhalb der nächsten zehn Jahre ein eigenes Unternehmen zu gründen, wünschen sich dies in Deutschland nur fünf Prozent – und das, obwohl die große Mehrheit angibt, hierzulande gute Voraussetzungen für eine Selbstständigkeit zu haben.

Allerdings geht es bei der Wahl der Arbeitsstelle für sie nicht in erster Linie ums Geld. Vielmehr soll die Arbeit Spaß machen (47 Prozent) und eine gute Work-Life-Balance ermöglichen (41 Prozent). Das gute Gehalt kommt an dritter Stelle (32 Prozent).

Datenaustausch relevanter als Telefonie

Neuen Technologien und den Möglichkeiten der digitalen Welt stehen deutsche Millennials sehr offen gegenüber. In Deutschland besitzen 83 Prozent der Millennials ein Smartphone – Frauen liegen dabei sogar vier Prozentpunkte vor den Männern – und damit sind es mehr als in USA (79 Prozent) und Lateinamerika (74 Prozent). Deutsche junge Erwachsene nutzen die Geräte vor allem für mobile Daten wie Nachrichten zu lesen oder sich in sozialen Netzwerken zu bewegen oder um Textnachrichten zu versenden. Das klassische Telefonieren folgt mittlerweile nur noch an vierter Stelle.

Der Einsatz mobiler Technologien verändert nach Ansicht der deutschen Millennials sehr viele Bereiche des Lebens. Für mehr als 80 Prozent trifft das vor allem auf Unterhaltung, soziale Kontakte und Nachrichteninformation zu. Über die Hälfte der Befragten gibt sogar einen Einfluss auf das Liebesleben an. Millennials in den USA und Lateinamerika erleben auch große Veränderungen bei der Bildung, der Jobsuche und beim Einkaufen.

Über die Sicherheit ihrer Daten machen sich deutsche Millennials zwar Sorgen und sind skeptischer als ihre Altersgenossen in anderen Ländern. Dafür schützen sie ihre Daten weniger als junge Erwachsene in USA und Lateinamerika: Während in Deutschland drei von vier Millennials aktiv Maßnahmen zur Online-Sicherheit ergreifen, sind es in USA und Lateinamerika bis zu 90 Prozent.

Investitionen in Bildung und Wohnraum nötig

In die Zukunft blicken die Befragten sehr zuversichtlich: 81 Prozent der jungen Erwachsenen in Deutschland bezeichnen sich als ziemlich oder sehr optimistisch. In den USA sind es sogar 89 Prozent, in Lateinamerika 96 Prozent. Zu den Stärken Deutschlands zählen junge Erwachsene die gute Infrastruktur, den florierenden Außenhandel und das Bildungssystem. Die größten Probleme sehen sie dagegen bei sozialer Ungleichheit. Obwohl sie das deutsche Bildungssystem grundsätzlich als Stärke ansehen, erwartet jeder Zweite von der Regierung höhere Investitionen in diesem Bereich. Ähnlich wichtig sind für sie Investitionen in sicheren und bezahlbaren Wohnraum.

Als die größten globalen Herausforderungen sehen deutsche Millennials Armut (40 Prozent), Krieg (35 Prozent) und politische Unruhen (33 Prozent). Für Millennials in den USA ist die Wirtschaft (38 Prozent) und für Lateinamerikaner die Korruption (48 Prozent) das drängendste Problem.

(Telefónica/asc)