IT schöpft Spielraum bei sozialen Organisationen noch nicht aus

Mit Hilfe von Informationstechnologie (IT) wollen soziale Organisationen die fachliche Qualität steigern und die Effizienz von Arbeitsabläufen verbessern. Doch bei diesen Zielen klafft die größte Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit, wie aus der dritten Ausgabe des IT-Reports für die Sozialwirtschaft hervor geht. Dafür holte die Arbeitsstelle für Sozialinformatik an der Katholischen Universität (KU) Eichstätt-Ingolstadt bei rund 270 Organisationen mehr als 400 Meinungen ein.

Steigerungspotenzial hinsichtlich des IT-Wertbeitrags für Sozialdienstleister sowie der Markenstärke der Anbieter branchenspezifischer Software sei auch an einigen weiteren Stellen deutlich geworden. Zum Beispiel würden nur etwas mehr als der Hälfte der befragten Leitungskräfte und IT-Verantwortlichen die kompletten IT-Kosten kennen. Während 43 Prozent der Organisationen über eine schriftlich fixierte IT-Strategie verfügten, treffe dies bei Einrichtungen unter 500 Mitarbeitern nur auf 18 Prozent zu. Der einrichtungseigene IT-Bereich werde meistens als Betreiber technischer Systeme und deutlich seltener als dienstleistungsorientierter Partner sowie Berater bei der Optimierung von Geschäftsprozessen angesehen. Eine höhere Wertschöpfung durch IT erreichten tendenziell größere Organisationen, die Kostentransparenz in der IT mit einer strategischen Ausrichtung des IT-Bereichs verknüpfen.

„Deutlich besser werden dagegen weniger wichtige Ziele wie die Verbesserung des Marketings erreicht“, bestätigt Prof. Helmut Kreidenweis als einer der Studienautoren. Der Anbietermarkt für fachspezifische Software zeige sich aus Nutzersicht jedoch reichlich diffus, weshalb viele Führungskräfte der Branche nur unscharf zwischen Anbieter- und Produktnamen unterscheiden könnten. Dabei habe sich eine relativ hohe Zufriedenheit mit der Funktionalität und Stabilität der Software feststellen lassen.

Schlechter hätten die Integrationsfähigkeit und auch Hilfefunktionen abgeschnitten, sodass lediglich 20 Prozent der Befragten die gleiche Software in jedem Fall wieder wählen würden. Dennoch werde die Softwarequalität im Durchschnitt besser beurteilt als der Service der Firmen. In beiden Kategorien würden starke Unterschiede zwischen einzelnen Anbietern deutlich, sodass nur wenige in allen abgefragten Themenfeldern punkten könnten.

www.sozialinformatik.de,
www.ku-eichstaett.de