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Apple konnte im abgelaufenen Quartal in fast allen Konzernbereichen die Erwartungen der Wall Street übertreffen und leicht höhere Umsätze und Gewinne ausweisen von Analystenseite prognostiziert.
Allein: Rechtfertigt das solide Quartal den massiven Kursausbruch von mehr als 6 Prozent, der den Börsenwert im nachbörslichen Handel um enorme 50 Milliarden Dollar – und damit um die Bewertung von eBay und Twitter zusammen – steigerte?
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Wohl kaum. Es war der mit Abstand besser als erwartete Ausblick auf das laufende Quartal, der die Herzen von Anlegern höher schlagen ließ. Während die Konsensschätzungen der Analysten noch bei Umsätzen von 49,1 Milliarden Dollar gelegen hatten, stellte Tim Cook zwischen Anfang Juli und Ende September Erlöse von 49 bis 52 Milliarden Dollar in Aussicht.
Ausblick auf September-Quartal prognostiziert zumindest um 4 Prozent bessere Umsätze als im Vorjahr
Zum Vergleich: Im abgelaufenen Quartal hatte Apple noch Umsätze in Höhe von 45,4 Milliarden Dollar verbucht und stellt nun in darauf folgenden Dreimonatszeitraum, in dem Apple-Fans ihre iPhone-Käufe zumindest im Juli und August noch weiter zurückfahren dürften, einen mindestens um 7 Prozent höheren Erlös in Aussicht.
Mehr noch: Auch im Vergleich zum Vorjahresquartal, als das iPhone 7 und 7 Plus kurz nach dem Launch für einige Tage erstmal in die Bilanz eingeflossen waren, will Apple zumindest um 4 Prozent besser abschneiden. Der selbstbewusste Ausblick signalisiert damit nachdrücklich eine klare Botschaft: Die iPhone-Keynote kommt im September, und der Verkauf startet wenig später – anders wären die Umsatzvorgaben kaum zu erreichen.
Das iPhone 8 dürfte noch im September in den Handel kommen
Nun bestünde auch die Möglichkeit, die etwa Staranalyst Ming-Chi Kuo mehrfach skizziert hatte, dass Apple sein neues Flaggschiff-iPhone zum zehnjährigen Jubiläum zwar auf der September-Keynote vorstellt, aber wegen der Verknappung der mutmaßlichen OLED-Displays erst im Oktober / November auf den Markt bringt, während die Nachfolgemodelle zum iPhone 7 / 7 Plus (mutmaßlich iPhone 7s und 7s Plus) im September in den Handel kommen.
In diesem Fall jedoch hätte Apple seinen Ausblick wohl deutlich defensiver kommuniziert, zumal allein durch das iPhone 7s und 7s Plus in den ersten Tagen kaum mehr Absätze als im Vorjahr mit iPhone 7 und 7 Plus zu erzielen sein dürften, wenn Apple-Kunden ihr Geld für den Verkaufsstart des neuen Flaggschiff-iPhone zurückhalten, das nach drei Jahren endlich generalüberholt werden dürfte.
iPhone 8-Verknappung nach dem Launch weiter möglich
Apples eigener Ausblick legt damit eindringlich den Verdacht nahe, dass das iPhone 8 im September auf den Markt kommt – in welcher Stückzahl bleibt indes eine andere Frage. Bis vor zwei Jahren hatte Apple über die Höhe der iPhone-Verkäufe am Startwochenende informiert und 2015 etwa 13 Millionen iPhone 6s und 6s Plus abgesetzt.
Möglich erscheint also weiterhin, dass das iPhone 8 zum Launch in verknappter Auflage von wenigen Millionen erhältlich sein könnte (die dann sehr schnell sein dürften), um das Launch-Versprechen eingelöst zu haben. Danach könnte möglicherweise erneut ein Lieferengpass entstehen, wie in den vergangenen Jahren immer wieder zu beobachten.
Wie lange Apple-Kunden diesmal auf ihr neues iPhone warten müssen, bleibt abzuwarten – fest scheint nach Tim Cooks Ausblick immerhin zu stehen, dass die ersten Millionen iPhone 8 an glückliche Kunden bereits im September ausgeliefert werden…