Interne Kommunikation im Mittelstand „zu informell“

„Mein Chef weiß, wofür er mich braucht“ – in mittelständischen Unternehmen stimmt dieser Aussage nur gut jeder zweite Marketingverantwortliche zu. Die anderen vermissen bei der Geschäftsleitung vor allem echtes Interesse und Verständnis für professionelle Kommunikation, wie eine Studie des Instituts für Kommunikation im Mittelstand (IfKiM) ergab. Befragt wurden 50 Ressortchefs mittelständischer Firmen.
Young business people working over a laptop computer and drinking coffee.

An sich haben die Kommunikationsverantwortlichen laut Studie einen guten Draht zur Geschäftsleitung: Wie im Mittelstand üblich, berichten drei Viertel direkt an die Geschäftsführung. Doch nur rund 57 Prozent haben das Gefühl, dass der Chef ihnen genug Rückendeckung gibt. Daraus ergeben sich folgende Herausforderungen für die Kommunikationsleiter: Fast zwei von drei Befragten haben damit zu kämpfen, Entscheidungsträger im Unternehmen von ihren Ideen und Strategien zu überzeugen. Mehr als jeder Zweite wünscht sich, er könnte dafür den Erfolgsbeitrag von Kommunikation besser nachweisen und so die Rolle der Kommunikationsabteilung im Unternehmen stärken. Erschwert wird dies für mehr als 50 Prozent der Befragten durch personelle Engpässe.

All das, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung, schlägt sich merklich in der Zufriedenheit der Kommunikationsverantwortlichen nieder: Jeder Zweite sagt, seine Situation könnte besser sein; fast jeder Fünfte ist „eher unzufrieden“ bis „sehr unzufrieden“. Eines der größten Defizite im Unternehmen sehen die Kommunikationschefs ausgerechnet bei der internen Kommunikation. Für rund 44 Prozent ist sie schlicht zu informell; nur rund sieben Prozent gehen davon aus, dass interne Kommunikation für ihre Chefs besonders wichtig ist. „Eine alarmierende Zahl“, sagt Institutsgeschäftsführer Thomas Lüdeke. Denn: „Die Lösung fast aller mittelständischen Herausforderungen – seien es Unternehmensnachfolge, Fachkräftemangel oder Optimierung des Vertriebs – beginnt im Inneren. Erst dann folgt der Schritt nach außen.“ Die meisten Kommunikationsprofis wüssten das – die Geschäftsleitung habe hier aber oft noch Nachholbedarf.

www.ifkim.de