Innovationen und Emotionalität als Erfolgsfaktoren für den Wettbewerb

Bei der Analyse der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation sind sich Experten laut dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) einig, dass die deutsche Wirtschaft 2009 um bis zu sieben Prozent schrumpfen könne. Doch trotz der auf dem 2. MMD Magazine Marketing Day diskutierten Rahmenbedingungen würden sich für das Marketing, die Medien und vor allem die Zeitschriftenbranche auch enorme Chancen eröffnen.

Zwar erodiere die Rezession nach Ansicht von Burda-Vorstand Philipp Welte unzweifelhaft das Stammgeschäft der Verlage und habe der Strukturwandel der Branche zu einer gewaltigen Unübersichtlichkeit geführt, doch verfüge die Zeitschriftenbranche über vier Kernfaktoren, die sie im digitalen Wandel nachhaltig stärke: Dazu gehörten redaktionelle Inhalte, bekannte Medienmarken, die Fähigkeit zur Innovation und die hohe Emotionalität. Dieser „Profi-Generated-Content“ mache die Einzigartigkeit der Branche aus und verschaffe ihr im Wettbewerb große Chancen. So gewährleisteten mehr als 13 000 fest angestellte Journalisten bei Printmedien Glaubwürdigkeit und Recherchetiefe, ohne die die Skandale dieser Republik wohl kaum ans Licht gekommen wären. Zugleich appellierte Welte an Verlage, die Konvergenz als die große Herausforderung an journalistische Kompetenz und Innovation anzunehmen: „Wir müssen uns über technogene Grenzen hinaus weiterentwickeln und die technologieneutralen Strategien forcieren. Mit unserer Fähigkeit, Marken zu machen, haben wir in der Digitalisierung gute Chancen.“

Auch Spiegel-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron warnte vor Schwarzmalerei: „Weg mit der Weinerlichkeit in diesen Tagen der Krise – wir leben in einer Zeit der Wissensgesellschaft, mit riesigen Chancen für die Zeitschriftenmarken. Wir dürfen uns daher auch nicht unser eigenes Grab herbeischreiben.“ Es könne nur eine Sichtweise geben, die relevant ist, und die heiße: Journalismus first. Daher müsse man die veränderten Leser- und Nutzungsgewohnheiten ernst nehmen. Zudem bestätigte Hubertus von Lobenstein, CEO TBWA Deutschland: „Das kollektive Jammern baut nirgendwo Vertrauen auf.“ In einer Zeit, in der Produkte und Marken auf eine schier unübersichtliche Zahl angewachsen seien und Einzigartigkeit auch im Zeitschriftenregal immer schwieriger werde, sei es notwendig, dass Marken ihre zielgruppenspezifische Relevanz noch stärker profilieren. Da sich die Menschen ihre eigene Kommunikationsrealität schafften, müssten Medien über die Emotion die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich ziehen.

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