Hersteller forcieren Internet-Verkauf

Die Konsumenten erwarten, dass Hersteller ihre Produkte über das Internet anbieten. Und auch die Industrie entdeckt, dass sie im Web offensiver verkaufen kann.

Das berichtet die New York Times. Für die klassischen Online-Händler entstehe damit ein neuer Wettbewerb. Dennoch zeige sie sich bislang recht gelassen und nähme kaum Notiz von den aktuellen Entwicklungen, heißt es in der US-Zeitung. Die Online-Verkäufe seien laut Analysten derart hoch, dass sich die Händler keine Sorgen um ihr Geschäft machen müssten. „Die Händler verspüren nicht notwendigerweise einen Nachteil aufgrund von erfolgreichen Online-Verkäufen ihrer Zulieferer“, erklärt Dan Stanek, Analyst bei der Consulting-Firma TNS Retail Forward.

Besonders für kleinere Hersteller könnte sich der direkte Vertrieb über das Internet lohnen, weil sie häufig Schwierigkeiten haben, ihre Produkte in die Regale der Händler zu bringen. Ein Beispiel dafür gebe der New Yorker Lebensmittelproduzent PeaceWorks. Lange Zeit habe er sich dem direkten Online-Verkauf verwehrt, schließlich habe sich jedoch gezeigt, dass auf Kundenseite durchaus eine Nachfrage bestand und sich ein ernstzunehmendes Geschäft daraus machen ließ, erklärt Daniel Lubetzky, Geschäftsführer PeaceWorks.

In den vergangenen Jahren hätten die Händler ihrerseits verstärkt daran gearbeitet, Eigenmarken herauszubringen, um besser mit den Markenherstellern mithalten zu können. Nun beschritten Hersteller das „fremde“ Territorium und begännen, zunehmend ihre eigenen Online-Shops zu betreiben. Bisher offensichtlich für beide Seiten eine vertretbare Entwicklung. Letztlich aber würden viele industrielle Unternehmen bei ihrem Kerngeschäft bleiben und über den Handel ausschließlich ihre Produkte verkaufen. (pte)

www.retailforward.com

www.nyt.de

www.peaceworks.com