Mit dem jüngsten Update ihrer Arts and Culture-App hat Google eine Funktion implementiert, bei der Nutzer ihre Doppelgänger in der Kunst finden können. Diese müssen dazu ein frontal geschossenes Foto ihres Gesichts aufnehmen, das dann durch einen Algorithmus mit den inzwischen knapp 70.000 digitalisierten Gemälden in der Datenbank abgeglichen wird. Nach Überprüfung mit den Figuren und Personen in den Werken spuckt die App ein Ergebnis mit einer möglichst hohen Übereinstimmung aus. Ein Google-Sprecher erklärt auf MEEDIA-Anfrage:„Es handelt sich hierbei um ein Experiment, welches derzeit nur in Teilen der USA verfügbar ist. Weitere Pläne zum Teilen haben wir derzeit nicht.“ Die App ist sowohl für Android als auch für iOS verfügbar.
Auf Bedenken bezüglich des Datenschutzes antwortet Google, dass der Algorithmus lediglich das Foto nutze, um ein passendes kunsthistorisches Pendant zu finden. „Google wird diese Foto-Daten nicht für andere Zwecke gebrauchen und das Foto nur für die Zeit speichern, die es benötigt, um ein passendes Gemälde zu finden“, heißt es.
In den sozialen Medien stößt die neue Funktion auf großes Interesse. Unter dem Hashtag #GoogleArtsandCulture gibt es tausende Beiträge, in denen Nutzer ihre Ergebnisse bei der Doppelgänger-Suche präsentieren. Manche Treffer zeigen dabei die hohe Präzision, nach der der Algorithmus bei der Suche vorgeht und die dem menschlichen Original tatsächlich verblüffend ähnlich sehen.
https://www.instagram.com/p/BeAN4o-lTg0/?tagged=googleartsandculture
https://www.instagram.com/p/BeABF5eBlqX/?tagged=googleartsandculture
Andere Bilder offenbaren jedoch die Fehleranfälligkeit der Funktion, beispielsweise wenn ein männlicher Nutzer als Doppelgänger das Gesicht von Elizabeth Yeatman ausgespielt bekommt. Oder wenn abstrakt gemalte Porträts aus historischen Gemälden als Doppelgänger gefunden werden.
https://twitter.com/MosesStorm/status/952168432312705024
Google hat das Projekt Arts and Culture im Februar 2011 ins Leben gerufen. Die App ermöglicht den Nutzern virtuelle Rundgänge durch Museen und Galerien. Dazu zählen weltbekannte Ausstellungen und Künstler, die in Kooperation mit Museen wie den Uffizien in Florenz und dem Metropolitan Museum of Modern Art in New York digitalisiert wurden. Das US-Unternehmen arbeitet ebenfalls mit deutschen Institutionen zusammen.