Fünf KI-Trends im Marketing für 2024 

KI war die bestimmende Innovation im letzten Jahr. Wohin geht ihre Reise in diesem? Einen Ausblick gibt Gregor Schermuly, General Manager & Head of Product bei OSK. 
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Gregor Schermuly ist General Manager & Head of Product bei OSK. (© OSK, Montage: Olaf Heß)

Der rasante Aufstieg künstlicher Intelligenz lässt vermuten, dass das Interesse an der Technologie nach dem Modell des Hype-Zykluses bald abnimmt. Dieses besagt, dass einem Gipfel überhöhter Erwartungen ein Tal der Enttäuschung folgt. Allerdings entstehen, im Unterschied zu Themen wie Crypto oder Metaverse, aus KI-Anwendungen sofort einsetzbare Use Cases. Die große Enttäuschung bleibt deswegen vermutlich aus. 

Anstatt offensichtliche Trends wie „schnellen Content“ zu beleuchten, lohnt sich ein Blick auf das, was tatsächlich in Unternehmen und Agenturen geschieht. 

Trend 1: „KI First“ 

Die fortschreitende Implementierung von KI-Tools geht Hand in Hand mit einem zielgerichteten Beratungsangebot. Es geht nicht mehr nur um die Nutzung der Technologie, sondern in gleichem Maße darum, sie in die übergeordnete Unternehmensstrategie zu integrieren.  

Es ist der Wandel von „Mobile First“ zu „KI First“. Nicht zu Unrecht! Die Möglichkeiten einer künstlichen Intelligenz können als solides Fundament für Unternehmen, Kampagnen oder Produkte dienen. 

Trend 2: Die Technologie etabliert sich 

KI-Tools sind heute bereits fest im Arbeitsalltag von Unternehmen und Dienstleistern integriert. Sie erledigen essenzielle Aufgaben im Hintergrund und transformieren die Art und Weise, wie die Marketingkommunikation funktioniert.  

Diese Entwicklung markiert einen Wandel: von hektischer Adaption hin zum konkreten und effektiven Einsatz der Technologie. 

Trend 3: KI lehrt gute Briefings 

KI-Systeme benötigen klare und präzise Briefings. Denn nur ein gut strukturiertes Briefing schöpft das Potenzial der KI voll aus. Die Folge: Unternehmen verfeinern die Kunst des unmissverständlichen Briefings, was wiederum schneller zu den gewünschten Ergebnissen führt, gleich ob mit oder ohne KI.  

Trend 4: Automatisierung erlebt eine Renaissance 

Dank künstlicher Intelligenz können wir uns jetzt mit einem Computer unterhalten wie mit einem anderen Menschen. Ganz ohne Programmier-Kenntnisse können nun auch IT-Fremde mit Maschinen, Daten und Programmen reden.  

Die Möglichkeiten zur Prozessautomatisierung sind durch die Nutzung von Sprache exponentiell gestiegen – insbesondere, da Sprache nun automatisiert werden kann. Ein Beispiel hierfür ist „Text to SQL“. 

Wo früher das Bauen ganzer Datenbankabfragen nötig war, kann man heute mit Spreadsheets und Datenbanken „reden“. Kombiniert man das mit No-Code Tools wie Zapier, bekommt man tägliche Auswertungen oder Analysen, ohne eine Zeile Code oder SQL geschrieben zu haben. 

Trend 5: Evolution zu individuellen Lösungen 

Die Evolution von generischen Tools hin zu maßgeschneiderten KI-Lösungen ist ein weiterer grundlegender Trend, der im Jahr 2024 reifen wird. Die Entwicklung individuell angepasster KI-Anwendungen macht eine tiefere und effektivere Integration in bestehende Unternehmensstrategien erst möglich. Ergo erkennen Unternehmen, dass nicht jede KI-Lösung für ihre spezifischen Bedürfnisse geeignet ist. 

Vielleicht der zentralste Trend: KI zwingt uns dazu umzudenken. Unternehmen, die erkennen, was sich aktuell bewegt, und es zugleich schaffen, die KI-Technologie zielbringend zu nutzen, werden in 2024 einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erlangen.