Flug 4U 9525: Eine Woche im Zeichen der Trauer

Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen herrscht Trauer und Bestürzung. Am Donnerstag ist bekannt geworden, dass der Co-Pilot das Unglück absichtlich herbei geführt hat.
Lufthansa hat sich nach dem Absturz der Germanwings-Maschine richtig verhalten, meinen Experten für Krisenkommunikation. (© dpa)

Der Wochenrückblick präsentiert jede Woche Neuigkeiten und humorvolle Fundstücke aus der Welt der Marken, der Medien und des Marketings. Es gibt aber Ereignisse, die lassen Neuigkeiten in den Hintergrund treten und einen das Lachen über humorvolle Fundstücke vergessen. Der Absturz von Flug 4U 9525, die größte Katastrophe in der deutschen Fluggeschichte, hinterlässt Trauer, Bestürzung und Fassungslosigkeit.

Montag, 10.53 Uhr – zu diesem Zeitpunkt bricht die Funkverbindung zu Flug 4U 9525 ab, der aus Barcelona kommend auf dem Weg nach Düsseldorf ist. Die Maschine der Lufthansa-Tochter Germanwings stürzt im 8-minütigen Sinkflug auf die französischen Alpen und zerschellt. Die 144 Passagiere und die sechsköpfige Crew kommen ums Leben. Am Donnerstag wird dann klar, warum sich diese Tragödie ereignet hat. Nach Erklärung der Staatsanwaltschaft in Marseille am Donnerstag hat der Co-Pilot sich im Cockpit eingeschlossen und den Sinkflug absichtlich eingeleitet.

Nachdem die Meldungen über den Absturz durch die Medien gegangen sind, herrscht Trauer und Fassungslosigkeit. Letztere aber auch über den Umgang einiger Medien mit der Katastrophe. So hat es eine Zeitung als passend empfunden, direkt zum Düsseldorfer Flughafen zu fahren und Bilder der trauernden Angehörigen zu einer Klickstrecke zu verarbeiten. Nach heftigen Protesten sind die Bilder wieder aus dem Netz verschwunden. Wie die einzelnen Medien über die Tragödie berichteten, hat “Meedia“ aufgeschrieben.

Die “Halterner Zeitung“ findet einen eigenen Weg, mit der Trauer umzugehen. Die Redaktion schaltet eine einseitige Traueranzeige. Aus der Stadt in Nordrhein-Westfalen waren 16 Schüler und zwei Lehrer an Bord der Maschine, die sich auf dem Rückweg von einem Schüleraustausch befanden.

Der Umgang der Medien mit der Katastrophe stößt bei vielen auf Kritik, wie “Focus Online“ berichtet. Gerade die Sondersendungen hätten zu viel Spekulation und zu wenig Information bereit gehalten, finden viele Kritiker.

Einen respektvollen Umgang mit Katastrophenmeldungen pflegt die “New York Times“, denn die Online-Redaktion des US-Leitmediums scheint bei Meldungen über die Tragödie auf Werbeanzeigen zu verzichten, wie der Blogger Parker Higgins berichtet.

Auch die Germanwings-Mutter Lufthansa hat sich nach der Katastrophe richtig verhalten, meinen Experten für Krisenkommunikation bei “Handelsblatt Online“. Die Fluggesellschaft hatte sich nach Aufkommen der ersten Meldungen über den Absturz zurückgehalten, um sich nicht an Spekulationen zu beteiligen. Nach einer Stunde waren Notfall-Hotlines geschaltet.

In den Sozialen Netzwerken legte das Unternehmen Trauerflor über seine Konzernfarben. Zahlreiche Fluggesellschaften zogen nach und verzichteten ebenfalls auf ihre Farben, wie “Handelsblatt Online“ berichtet. Viele Nutzer bekunden in den Sozialen Netzwerken ihre Anteilnahme an dem Schicksal der Opfer und dem der Angehörigen. Auch Stefan Raab, Deutschlands oberster Spaßvogel, verzichtete auf die Ausstrahlung seines Formats “TV Total“: „Es gibt Tage, an denen es nichts zu lachen gibt“, so Raab. Die Tage dieser Woche sind so welche.