Während Agenturen ihre zunehmend schrumpfende Gewinnmarge beklagen, bewerten Werbekunden die Arbeitsleistung der Agenturen häufig als unzureichend, so das Ergebnis der im August 2008 durchgeführten Befragung von mehr als 90 Marketing- und Agenturverantwortlichen aus Europa. Besorgniserregend sei, dass sich in Folge des zunehmenden Rezessionsdrucks und der damit einhergehenden Kürzung von Marketing-Budgets die Situation weiter verschlechtern wird. Laut der Studie kam diese Situation dadurch zustande, dass Agenturen häufig angefragt werden, ein Angebot für einen unspezifischen Arbeitsumfang zu erstellen. Damit sehen sie sich jedoch einem sehr unvollständigen Auftragsbild und einem eng bemessenen Preiskampf mit der Konkurrenz gegenüber.
Angesichts der Tatsache, dass Werbekunden bei der Durchführung ihrer Geschäfte Flexibilität fordern, sei eine höhere Flexibilität vonnöten, die auch unter Vorbehalt Unsicherheiten impliziert. Beide Parteien sollten sich im Klaren darüber sein, was möglicherweise während des weiteren Jahresverlaufs noch passieren kann. Darüber hinaus sollten Agenturen ihre Angebote zu realistischen Preisen unterbreiten, anstatt zu versuchen, sich im Konkurrenzkampf gegenseitig zu unterbieten.
Die Lösung sieht The Observatory in einer Reihe pragmatischer Grundmaßnahmen, wie beispielsweise klarer Scope of Work-Beschreibungen, genauen Briefings, flexibleren Vergütungsmodalitäten und einer regelmäßigen Evaluierung der Zusammenarbeit. Zudem sollte Kunden anstatt unerfahrener Mitarbeiter kompetentes Personal zur Seite gestellt werden. Dies könne zu Einsparungen von bis zu 25 Prozent führen. Letztendlich sollten Aufträge nur denjenigen Agenturen erteilt werden, die beides sind – eindeutig und präzise.