Fernsehmarkt steht neue Messlösung zur Verfügung

Mit dem 1. Juli 2009 wurden die ersten 1500 Haushalte im Fernsehpanel der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) auf „TC Score“ umgerüstet. Dabei handelt es sich laut der GfK Fernsehforschung um ein eigens entwickeltes System zur Messung der Fernsehnutzung in Deutschland, das nach mehr als einem Jahrzehnt „TC XL“ ablöst.

Notwendig geworden sei eine Neuentwicklung durch aktuelle Marktentwicklungen, darunter besonders die zunehmende Digitalisierung der Fernsehtechnik in Deutschland. Ab sofort könne die GfK Fernsehforschung somit auch die zeitverzögerte, zeitversetzte sowie die Außer-Haus-Nutzung erheben. Das technische Konzept sei darauf ausgelegt, im neuen System ein Höchstmaß an Flexibilität und Zukunftssicherheit zu gewährleisten. Da „TC Score“ wie das Vorgängermodell auf einem in Zentralgerät, Display sowie eine Fernbedienung geteilten System beruhe, könnten alle Fernseh- und Empfangsgeräte eines Haushalts erfasst werden. Dies soll eine umfangreiche Erhebung der Fernsehnutzung eines Haushalts ermöglichen. Das Messgerät speichere sekundengenau jedes An- und Abschalten des Fernsehgerätes, jeden Umschaltvorgang sowie alle anderen Verwendungsmöglichkeiten des Fernsehgerätes. Darunter seien zum Beispiel die Nutzung von Teletext inklusive Seitenerkennung, Top-Text, Spielekonsolen und Electronic Program Guides zu verstehen. Zudem könnten Videokassetten nach Kanal und Aufnahmezeitpunkt identifiziert werden.

Als Besonderheit von „TC Score“ sei die Erfassung der so genannten zeitversetzten Nutzung zu nennen. Während diese bei „TC XL“ auf den Videorekorder beschränkt war, erlaube die neue Technik zusätzlich die Erfassung der zeitversetzten Nutzung an digitalen Aufzeichnungsgeräten wie zum Beispiel Festplatten- oder DVD-Rekordern. Mit zeitverzögerter oder zeitversetzter Nutzung sei diejenige Nutzung gemeint, die bis zu drei Tage nach dem Tag der Ausstrahlung einer Sendung stattfindet. Diese werde künftig in die Leistungswerte integriert und sei somit fester Bestandteil der „Währung“ im deutschen Fernsehmarkt. Darüber hinaus werde jeder fernsehende Gast in einem Panelhaushalt unter Angabe seines Alters und Geschlechts an- und abgemeldet. Diese Fernsehnutzung von Gästen soll mit Hilfe eines „Fusionsverfahrens“ auf vergleichbare Panelmitglieder übertragen werden, die rund um den definierten Zeitraum nicht zu Hause ferngesehen haben. Mit Hilfe des Verfahrens ließen sich im neuen System Zusatzinformationen darüber generieren, wie sich die Außer-Haus-Nutzung im Medium Fernsehen gestalte. Bis zum Jahresende will die GfK Fernsehforschung das gesamte Panel von 5640 Haushalten mit der neuen Messtechnologie ausstatten.

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